Volkswohnung: Entscheidung zum gemeinschaftlichen Bauen in Knielingen

Stadtleben // Artikel vom 28.03.2021

Per Konzept zum Baugrundstück.

25 Baugemeinschaften haben für das Konzeptvergabeverfahren „Am Sandberg“ innovative Bewerbungen eingereicht. Die Entscheidung fiel nach vierstündigen Beratungen und intensiven Diskussionen, in denen um die beste Lösung mit dem größten Mehrwert für das noch junge Quartier gerungen wurde. Die vier ausgelobten Grundstücke gehen an drei Baugemeinschaften, die mit ihren Konzepten zur Wohnidee, dem Nutzen für die Gemeinschaft und dem geplanten Beitrag zum Klimaschutz überzeugen konnten.

Es war ein Pilotprojekt, das die Volkswohnung Ende 2020 in Knielingen gestartet hat: Vier Grundstücke wurden im Rahmen einer Konzeptvergabe als „Wettbewerb der Ideen“ den Karlsruher BürgerInnen zum Festpreis angeboten und nicht – wie üblich – im Bieterverfahren veräußert. Kriterien wie Nachhaltigkeit und Gemeinschaft standen dabei im Vordergrund, ebenso der Mehrwert für die Nachbarschaft.

Für die vorab definierten Kriterien und auch die Beurteilung der eingereichten Konzepte wurde ein Fachgremium benannt; es setzt sich zusammen aus externen ExpertInnen  für gemeinschaftliche Wohnformen, Städtebau und energieeffizientes Bauen sowie Verantwortlichen der Volkswohnung. Die Entscheidung über die Grundstücksvergabe wurde anhand der ausgelobten Kriterien und einer vergleichenden Bewertung getroffen.

Eine der drei ausgewählten Baugemeinschaften wird ihre Planungen mit zwei Mehrfamilienhäusern übergreifend auf zwei Grundstücken realisieren; die zweite Grundstücksoption geht ebenfalls an eine Mehrfamilienhausplanung mit fünf Parteien, während das dritte Konzept mit einer auf den ersten Blick klassischen Reihenhauszeile, bereichert durch einen gemeinschaftlich genutzten Gebäudeteil und einem stimmigen Nutzungskonzept, überzeugen konnte.

In den Ansätzen aller eingereichten Bewerbungen spiegelten sich eine starke Konzeptqualität und ein hoher Detaillierungsgrad wider: Vielfältige Ideen wie gemeinsam genutzte Carports mit Reparaturwerkstatt und E-Ladestation, eine zu programmierende Quartiers-App für Nachbarschaftsfeste, ein Coworking-Büro oder auch ein großer Spielplatz im Garten für alle Kinder der Baugemeinschaft begeisterten das Fachgremium in ihrer Bandbreite. Viele der Baukonzepte, darunter auch die drei ausgewählten Gemeinschaften, haben sich für eine klimafreundliche Holzbauweise entschieden. Auch extensive Dachbegrünungen, bienenfreundliche Bepflanzungen, Passivhäuser und innovative Methoden der Wärmeversorgung waren Teil der Konzepte und haben die geforderten Aspekte zum Klimaschutz durchdacht umgesetzt.

Die Konzeptvergabe ist ein weiterer Baustein der Volkswohnung, um der steigenden Nachfrage nach alternativen Wohnformen gerecht zu werden. Nach der getroffenen Entscheidung des Fachgremiums können die drei Gewinnergemeinschaften auf Grundlage einer Grundstücksoption ihre Planungen weiter ausarbeiten und die Bauanträge stellen. -ps/pat

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