Stadtnews Oktober/November 2015

Stadtleben // Artikel vom 19.10.2015

Was geht ab in KA?!

Spektakulärer Flugsimulator im ZKM
Bis Ende Oktober kann man im ZKM fliegen wie ein Vogel: In der ZKM-Spieleausstellung „Global Games“ ist die Installation „Birdly“ ausgestellt. Der Vogelflug-Simulator aus der Schweiz interpretiert den Flug eines Rotmilans, der körperlich erfahrbar wird: Man kann mit den Armen den Flügelschlag imitieren und über Baumwipfel und Seenlandschaften kreisen.

Kein Herz für Künstler
Laut Gemeinderatsbeschlusses sollte ein von Stadt und Künstlern erarbeitetes Zukunftskonzept für das Areal „Hinterm Hauptbahnhof“ erstellt werden. Dieses liegt noch gar nicht vor, dennoch stellt „die Stadt“ Kündigungen zu. Weshalb diese Härte? Vielleicht, weil in den nächsten Jahren rund 400 Millionen Euro im Stadtsäckel fehlen, um alle geplanten und bereits beschlossenen Projekte finanzieren zu können? Alle städtischen Behörden und Ämter arbeiten derzeit an Einsparungsvorschlägen, für solche aus der Bevölkerung soll eine E-Mail-Adresse eingerichtet werden. In der Kultur ist derweil von 20-prozentigen Kürzungen die Rede – wobei die von Stadt und Land Geförderten davon wohl ausgenommen sein werden: Sonst könnte auch das Land kürzen.

Für Karlsruhe / Kooperationsmarketing 2016
Bei einem ersten Hearing mit City Ini/Kasig und Stadtmarketing = Kooperationsmarketing und „Für Karlsruhe“ zogen erstere ein sagenhaftes Konzept aus der Tasche, um den Einzelhändlern der City zu helfen, die nun wieder vermehrt mit oberirdischen Baustellen kämpfen: zwei Stadtfeste im Frühjahr und Herbst. Angeblich sei dies geschehen, um den Aktivitäten und Vorschlägen von „Für Karlsruhe“ nicht vorzugreifen. Diese haben u.a. für 2016 für massive Marketingaktivitäten 500.000 Euro aus den Fördertöpfen beantragt. Ein Einzelhandelsforum am 22.10. mit dem OB und Bürgermeisterin Luczak-Schwarz soll Klärung bringen.

Kombilösung durchfinanziert
Der Bund fördert kommunale Investitionsprojekte für den ÖPNV auch über 2019 hinaus. Damit ist auch die Umsetzung der Kombilösung aus U-Strab und Umgestaltung der Kriegsstraße positiv beantwortet. Der bislang nur bis Ende 2019 garantierte Zuschuss von 80 Prozent durch Bund und Land fließt weiter. Es besteht also kein finanzieller Druck mehr, den um zwei Jahre verspäteten Bau noch bis Ende 2019 ans Ziel zu bringen. Sprich: Es darf auch gerne länger dauern...

Grip Boardshop – der Bruder des Unikat-Shops
Grip heißt der neue Boardshop von Andi und Michi Preißler, die sich damit endgültig von Titus getrennt haben. Titus selbst scheint derweil im alten Laden von Doering neu zu eröffnen. Ob man sich damit in der noch auf Jahre von Baustellen gezeichneten City einen Gefallen tut, scheint fraglich: Die Credibility im Board-Kontext haben sich die Preißler-Brüder allem Franchise zum Trotz schon selbst erarbeitet.
www.yourgrip.de

Wachstums- und Existenzfestigungszentrum
Weiter geht’s im Kreativpark „Alter Schlachthof“: Ein Stuttgarter Architekturbüro gewann den Wettbewerb für ein neues Wachstums- und Existenzfestigungszentrum für die Kreativbranche zwischen dem Gründerzentrum „Perfekt Futur“ und dem Messplatz. Rund 8 Mio. Euro will die Fächer GmbH investieren.

KSC-Trainerwechsel
Als die BNN am Ende des Sommerlochs KSC-Trainer Markus Kauczinski zum Redaktionsgespräch einlud, um dann groß auf der Titelseite breitzutreten, dass die Vertragsverlängerungsgespräche nach dem Reutlingen-Spiel auf Eis lagen, war die Messe wohl schon gelesen: Kauczinski geht 2016 – der Trainer, der fast den Aufstieg schaffte und den Verein mit dem Verkauf von Max und Hennigs nahezu sanierte. Eine Schande, gute Trainer mit hoher sozialer Kompetenz und dem berühmten Blick über den Tellerrand hinaus muss man nämlich mit der Lupe suchen.

Postgalerie-Eigner
Wer sich wundert, dass in dem an einen Immobilienentwickler verkauften kleinen Häuschen zwischen dem Grünen Krebs und dem Füllhorn nix geht: Offenbar hat der Eigner der PostGalerie, ein Immobilieninvestor, der auch ein Auge auf die Karl-Apotheke geworfen hatte (wir berichteten mehrfach), diesem das Gebäude wieder abgekauft. Ihm gehört bereits der große Gebäudekomplex Ecke Bürger-/ Erbprinzenstraße. Unbestätigten Flurfunk-Gerüchten zufolge stoßen seine dortigen neuen Planungen auf wenig Gegenliebe in der Nachbarschaft.

Pulligon
Pulligon heißt ein neues Start-up mit Webshop im Schlachthof. Produziert werden elegante Strickwaren aus feinster Alpakawolle. Die beiden Inhaber Daniela Loraing und Florian Götze haben nachhaltig in Bolivien geplant: Ihre Wolle wird von einer Kooperative bolivianischer Kleinbauern in der Nähe von La Paz erzeugt und direkt vor Ort gesponnen, veredelt und gestrickt.
www.pulligon.de

Kreativ im Hafen
„Hand Kunst Werk Raum Karlsruhe“ nennt sich ein neuer Kreativ-Co-Working-Space im Rheinhafen. Von Do-Sa ist das Gemeinschaftsatelier für Besucher frei zugänglich. Insgesamt teilen sich sechs Kunstschaffende eine große Fabrikhalle – auf einer Ausstellungsfläche kann man die Exponate nicht nur sehen, sondern auch gleich kaufen.
www.hkwr-ka.de

Hammerskin
Ein Ende September in Karlsruhe verstorbener Neonazi, Bassist der Naziband „Triebtäter“ und Betreiber des Versands „Patria“, war laut taz als Spitzel des Verfassungsschutzes aktiv. Besonders brisant: Er hatte direkt Kontakte zum NSU und war Mitglied der „Hammerskins“, die sich als Elite der Naziskinhead-Bewegung verstehen.
www.taz.de/!5235150

Eis nach Gusto
Am Bahnhofsplatz 8 hat ein neues, stilsicheres Eis-Café eröffnet, das viele Sorten in Bioqualität anbietet.
www.gusto-manufaktur.de

Goodbye Bray Head
Das letzte „Slaínte!“ ist verklungen: Ferghal Coogan hat nach sieben Jahren seinen Bray Head Irish Pub in der Kapellenstraße dichtgemacht.

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