Spart’s euch – Umverteilen und Fördern statt Kaputtsparen

Stadtleben // Artikel vom 18.06.2016

Der große Aufschrei ums Sparpaket 1, das schlussendlich auch einen kompakt aufgestellten Verlag wie den unseren ins Mark trifft, ist verhallt.

Doch hinter den Kulissen rumort’s: Nach ihrem Luftballonprotest vor der Gemeinderatssitzung Ende Mai hat die Aktion Kollektiv Theatral (AKT), eine Gruppe aus Schauspielern verschiedener Karlsruher Kulturhäuser, die mit sozial- und gesellschaftskritischen Performances auf Missstände hinweist, eine Kundgebung unterm Motto „Spart’s euch – Umverteilen statt Kaputtsparen“ (Sa, 18.6., 12.30 Uhr, Marktplatz) angekündigt und prangert dabei nicht nur den „Kahlschlag in der Kultur“, sondern auch die Einsparungen im Sozialbereich an.

Als „unverhältnismäßige Belastung sozial schwacher Familien“ kritisiert der Kreisverband der Karlsruher Grünen den damit verbundenen Wegfall von Betreuungsangeboten und hat daher vollen Support für die Demo zugesagt. Währenddessen wird die Sanierung und Nachrüstung des Staatstheaters mit einer neuen Schauspielbühne immer kostspieliger: Rechnete man ursprünglich noch mit 125 Millionen Euro, liegt der veranschlagte Rahmen mittlerweile schon bei 140 bis 150 Millionen, die zu je 50 Prozent von Stadt und Land getragen werden.

Und das Ende der Fahnenstange ist damit erfahrungsgemäß noch nicht erreicht... Wenigstens beim Sorgenkind „Dokka“ gibt’s einen Hoffnungsschimmer: Bezeichnete Dokumentarfestivalleiter Nils Menrad im Vorfeld die Umstellung auf einen Zwei-Jahres-Rhythmus wegen der Zuschusskürzungen noch als Best Case, will er nach dem großen Publikumszuspruch der eben zu Ende gegangenen dritten Ausgabe für eine Fortsetzung im nächsten Jahr kämpfen. -pat

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