Offener Brief der ZKM/HfG-Fördergesellschaft an den ZKM-Stiftungsrat

Stadtleben // Artikel vom 25.09.2019

Sehr geehrte Frau Olschowski, sehr geehrter Herr Dr. Mentrup, sehr geehrte Mitglieder des Stiftungsrates, aktuell werden in der Öffentlichkeit aus verschiedenen Richtungen Eindrücke, Meinungen und Forderungen zum Thema ZKM /Künstlerische Leitung hörbar, die uns in der Fördergesellschaft ZKM/HfG nicht unberührt lassen.

Wir möchten daher dringlich die Gelegenheit ergreifen, unsere Position in dieser Frage darzustellen. Wir schrieben bereits Februar 2018, dass wir es „sehr unterstützen, dass über die Nachfolge von Herrn Prof. Weibel nachgedacht wird; aus Altersgründen und Gedanken des Generationenwechsels. Es handelt sich dabei um die Schlüsselposition für das Gelingen dieser unvergleichlichen Institution „ZKM“ auf kommunaler, regionaler, nationaler und internationaler Ebene, also um eine hochkomplexe Personalentscheidung.“ Aufgrund der damaligen Vakanz des Rektorates an der HfG und unserer Sorge bezüglich des Gesamtkomplexes ZKM/HfG baten wir um Prüfung einer moderaten Vertragsverlängerung von Herrn Prof. Weibel. Dieser Einschätzung wurde dankenswerterweise gefolgt.

An dieser Bewertung hat sich bis heute nichts geändert. Als Karlsruher Bürger sind wir in höchstem Maße daran interessiert, dass „unser ZKM“ mit stärkster Kraft in die Zukunft geführt wird. Die damit verbundene Personalie ist aus unserer Sicht die oben angesprochene Schlüsselposition. Ein Teil der Aufregungen ist vermutlich dem Umstand geschuldet, dass bis dato uns und der Öffentlichkeit der Prozess der Findung der Nachfolge von Peter Weibel verborgen geblieben ist. Es ist uns natürlich klar, dass dieser Vorgang einen „diskreten Umgang“ erfordert. Uns ist aber auch mitgeteilt worden, dass selbst das Kuratorium des ZKM, das nach unserem Dafürhalten hochprofessionell besetzt ist, nicht eingebunden ist oder befragt wurde.

Es ist nicht unsere Aufgabe und liegt auch nicht in unserer Kompetenz, für die Nachfolge oder für das Auswahlverfahren Vorschläge zu unterbreiten. Dennoch fühlen wir (und auch andere) uns (sich) uninformiert, was vermutlich den Nährboden für die derzeitige öffentliche Unruhe darstellt. Das daraus der Wunsch nach einer erneuten Vertragsverlängerung von Herrn Prof. Weibel folgt, ist bei seinen bis heute anhaltenden, größten Verdiensten um „unser ZKM“ in Karlsruhe nicht verwunderlich und würde daher auch unsere volle Unterstützung erhalten.

In der Zukunft wird es allerdings einen Wechsel geben müssen. Darin sieht die Fördergesellschaft auch Chancen für das ZKM und Karlsruhe. In jede Entscheidung sollte daher dieser Wechsel mit eingeschlossen werden, und wie wir finden, am besten im Konsens und Mitwirken von Herrn Prof. Weibel.

Freundliche Grüße
Dr. Henning Rickmann, Vorsitzender der Fördergesellschaft ZKM/HfG
Dr. Marlene Angermeyer-Deubner, Stellv. Vorsitzende der Fördergesellschaft ZKM/HfG

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