Kinemathek vs. Kurbel

Stadtleben // Artikel vom 15.09.2017

Dem Wunschgedanken nach sollte die 2010 gegründete Genossenschaft Kurbel Filmtheater zusammen mit der Kinemathek das Traditionskino in der Kaiserpassage bespielen.

Das Ergebnis ist bekannt: Streit und Zank statt der erhofften Synergieeffekte. Doch der wenig kooperative Untermieter Kurbel – eine Konstellation, die nach der Insolvenz des Genossenschaftsvorgängers Kurbel GmbH vom Eigentümer und Vermieter, der Silva Grundstücksverwaltung aus Hamburg, so gewollt war – setzte Mietzahlungen aus, die Kinemathek musste über 60.000 Euro vorstrecken und (erfolgreich) einklagen, was das kommunale Kino zwischenzeitig mächtig an die Wand gedrückt hat!

Bis heute sind über 18.000 Euro Betriebskosten offen, die der Kinemathek seit Januar per Gerichtsverfahren zugesprochen sind. Jetzt ist das Ende der leidigen Prozessiererei in Sicht: Der (bereits Mitte März außerordentlich fristlos und hilfsweise auch ordentlich gekündigte) Untermietvertrag läuft 2019 aus, die Kinemathek verzichtet auf eine Räumungsklage.

Heißt: Spätestens in gut zwei Jahren ist der Weg frei für den Nachmieter. Ein von uns schon lange und mehrfach präferierter Kandidat wäre der heimatlose Jazzclub, wobei sich die neue Kinematheks-Geschäftsführerin Christine Reeh-Peters „verschiedenste Nutzungskonzepte im Sinne eines Kulturzentrums“ vorstellen kann, die derzeit erarbeitet werden.

Dann sollte der Passagehof aber auch endlich verkehrsbefreit sein! Wie am weltweiten „Parking Day“ (Fr, 15.9., 10-20 Uhr), wenn die Stellflächen von einem Zusammenschluss aus den Vereinen ADFC, Autofrei leben!, BUZO, Greenpeace und VCD auf kreative Art genutzt werden. Am dritten „Tag der offenen Baustelle“ (Sa, 16.9.) kann man übrigens den U-Strab-Rohbau unterm Marktplatz (11-20 Uhr) und dem Kongresszentrum (11–18 Uhr) in Augenschein nehmen. -pat

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