Kerstin Bauer, Karlsruhe(r) für Familien

Stadtleben // Artikel vom 02.06.2009

Kommunalwahl 2009 in Karlsruhe: INKA fragt – Fraktionsvorsitzende und Kandidaten antworten.

1) Was ist Ihre Vision von Karlsruhe 2014?
2) Welche Punkte in Ihrem Wahlprogramm haben unabdingbare Priorität?
3) Worin hebt sich Ihre Partei/Fraktion besonders von den anderen ab?
4) Wie hat Ihre Fraktion in Sachen Kohlekraftwerk und Stora-Enso gestimmt, und aus welchen Gründen?
5) Welche Konzepte haben Sie, die Innenstadt angesichts der zu erwartenden U-Strab-Dauerbaustellen im nächsten Jahrzehnt attraktiv zu halten?

1) Die Stadt Karlsruhe hat dann hoffentlich eine neue Internetseite, damit sich Bürger und Besucher schnell und umfassend informieren können. Nicht nur das Design muss verändert werden, sondern auch die Funktion. Wo zum Beispiel ist das Forum oder der Blog, in dem sich interessierte Bürger einbringen, schnell eine Antwort erhalten oder sogar direkt mitmachen können? Wir brauchen weitere kreative Ideengeber; macht das Karlsruher-Stadtmarketing fit.

2) Unser Name ist Programm.

3) Ohne allzu viel Parteigeplänkel und Phrasendrescherei geht es auch. Unserer Meinung nach funktioniert eine Bürgervertretung dann, wenn der Gemeinderat aus einer „gesunden Mischung“ von engagierten Karlsruher Bürgern besteht. Dazu gehören sicherlich Mitglieder aus den etablierten Parteien, aber auch Gruppierungen, die losgelöst von einem landes- und bundespolitischen Druck entscheiden und agieren können.

4) Hätten wir stimmen können, wir hätten gegen das Kohlekraftwerk gestimmt. Karlsruhe kann mit regenerativen Energien bestens versorgt werden. Man muss endlich was „anschieben“ und sich nicht immer von den Energieriesen würgen lassen. Übrigens, zur Vorbeugung von Feinstaubbelastung sind die neuen Umweltzonen in Karlsruhe wenig hilfreich und noch dazu eine reine Alibi-Veranstaltung, wenn nicht auch die Industrie ihren Teil dazu beitragen muss. Mit strengen Auflagen hätten wir für Stora-Enso gestimmt. Denn aus der selben Branche kommend zeigt die Papierfabrik Palm auf der anderen Rheinseite, wie etwas umweltschonendere Papierproduktion funktionieren kann. Damit Karlsruhe weiterhin über hinreichend finanzielle Mittel verfügen kann, braucht es eine funktionierende Wirtschaft und dafür müssen bei unternehmerischen Standortentscheidungen zwar immer wieder eine Kompromissbereitschaft gezeigt werden, aber bitte mit Sachverstand und entsprechenden Auflagen.

5) Wer in Karlsruhe wohnend hat eigentlich einen entscheidenden Vorteil in Bezug auf die Kombi-Lösung vorher, nachher oder sonst irgendwann? Wir sind gegen dieses Großprojekt und prüfen aktuell ob und wie Karlsruhe noch davon abkommen kann. Es ist möglich, den Straba-Verkehr aus der Kaiserstraße effektiver und schneller mit einer weitaus kostengünstigeren Lösung zu verbannen. Auch die Menschen, die tagtäglich auf die Straba angewiesen sind, würden keine Einschränkungen hinnehmen müssen. Tatsächlich war dies zwar ein Bürgerentscheid, aber die Vorlagen dazu waren nicht entscheidungstauglich.

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