Immer weniger Bäume in Karlsruhe

Stadtleben // Artikel vom 01.10.2023

Während die Stadt mit jedem Sommer weiter erhitzt, sinkt die Zahl der Bäume in Karlsruhe seit Jahren.

Seit 2016 wurden 8.557 Bäume im Stadtgebiet gefällt. Neu gepflanzt wurden im gleichen Zeitraum nur 6.879 Bäume. Das geht aus einer Antwort des Gartenbauamts auf Anfrage der Fraktion Freie Wähler/Für Karlsruhe hervor. Viele Bäume wiesen Probleme bei der „Bruchsicherheit“ auf, begründete das Gartenbauamt die zunehmenden Fällungen mit der Gefahr herabstürzender Äste.

Um Bäume neu pflanzen zu können, müssten „ausreichend personelle Ressourcen für Baumpflanzung, Baumpflege, Bewässerung und Kontrolle zur Verfügung stehen“. Dies sei durch den hohen Pflegeaufwand infolge des Klimawandels nicht immer der Fall, so das Amt. Dabei würden besonders Bäume helfen, die Folgen der Erderwärmung in Großstädten zu dämpfen, argumentieren AktivistInnen der Gruppe „Karlsruher Platanen bleiben!“, die im August mit einer mehrtägigen Baumbesetzung die Debatte um die Fällung von 44 Platanen in der Kaiserstraße neu entfachten.

Hoffnung setzten die Klimaschützer zudem in ein neues Gutachten, das klären sollte, ob die Wurzeln der bestehenden Platanen tatsächlich den neu geplanten Leitungen in der Kaiserstraße im Weg stehen. Der von der Stadt beauftragte Gutachter sieht durch die geplanten neuen Leitungen jetzt allerdings die Standfestigkeit und Gesundheit der Bäume gefährdet. Im Sinne einer „zügigen Fertigstellung der Neugestaltung der Kaiserstraße“ will die Verwaltung nun schnell mit der Fällung der Platanen beginnen und die Kaiserstraße danach neben Zürgelbäumen auch mit zwei weiteren Baumarten bepflanzen.

Das Klimabündnis Karlsruhe will die Hoffnung auf den Erhalt der Platanen indes noch nicht aufgeben und das Gutachten selbst unabhängig prüfen lassen. Doch es steht zu erwarten, dass die alten Bäume auf der Kaiserstraße die Liste gefällter Bäume in der Stadt schon bald verlängern werden. -fk

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