Gewaltprävention
Stadtleben // Artikel vom 20.04.2007
„Grenzen setzen – Grenzen achten“: Damit die „lieben Kleinen“ lieb bleiben.
Gewalt unter Jugendlichen ist beileibe kein neues Phänomen. Doch längst geben sich die „lieben Kleinen" nicht mehr mit „harmlosen" Keilereien auf dem Schulhof zufrieden. Die Hemmschwelle sinkt immer weiter, die Brutalität, mit der die Kids inzwischen aufeinander losgehen, nimmt mitunter erschreckende Ausmaße an. Die Eskalationsspirale beginnt beim „Abziehen" (also dem Raub von beispielsweise Handys unter Androhung oder Anwendung von Gewalt) und mündet schlimmstenfalls in angekündigte oder gar in die Tat umgesetzte Amokläufe. Was kann gegen die wachsende Gewaltbereitschaft getan werden? Patentlösungen gibt es nicht. Aber es gibt Angebote und Projekte, die versuchen gegenzusteuern – so auch vom Stadtjugendausschuss Karlsruhe. Dieser hat unter Projektleitung von Susanne Günther, Jugendagentur Karlsruhe, mit den Kooperationspartnerinnen Regina Speulta, Frauenkampfkunstschule IN NAE e.V., Elisabeth Steiner vom Mädchentreff „La Vie" sowie den beiden Lehrerinnen Elke Zarzalis und Karin Zach die Arbeitshilfe „Grenzen setzen – Grenzen achten" für den Grundschulunterricht in der dritten und vierten Klasse entwickelt. Das Handbuch, in das Erfahrungen um die Projektarbeit mit Schülern zu den Themen Gewalt, Gewaltprävention und Vermittlung von Gewaltvermeidungsstrategien einflossen, wurde in einer zweijährigen Pilotphase an drei Karlsruher Grundschulen entwickelt und erprobt. Die Arbeitsmappe soll in Unterrichtsmodulen wie „Gefühle", „Achtung/Respekt", „Kommunikation" und „Diskriminierung" Anregungen zur produktiven Auseinandersetzung mit dem Thema Gewalt bieten.
Die Macherinnen räumen ein, dass auch die außerschulische Jugendbildungsarbeit keine Rezepte gegen das „Alltagsphänomen Gewalt" hat. Doch sie wollen zumindest Denkanstöße geben – denn die Stärkung und Förderung sozialer Kompetenzen sei eine der wichtigsten Voraussetzungen für die Persönlichkeitsentwicklung. Die Arbeitsmappe ist beim Stadtjugendausschuss, Moltkestr. 22, erhältlich. Kontakt und Informationen gibt es unter Telefon 0721/133-5621, per E-Mail an stja@karlsruhe.de oder im Internet unter www.stja.de.-del
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