Führungen in den Schlössern der Region

Stadtleben // Artikel vom 21.03.2010

Ein Schlossbesuch lädt dazu ein, die Gedanken schweifen zu lassen.

Wie lebte man wohl in früheren Zeiten? Wodurch war der Alltag geprägt, was war anders im Vergleich zu heute und wie hätte der moderne Mensch sich wohl am Hofe zurechtgefunden? Wer bei derlei Gedankenspaziergängen eine kundige Begleitung haben möchte, der sollte eine Themensonderführung ins Auge fassen.

Im Schloss Bruchsal sowie den beiden Rastatter Schlössern, der Residenz und dem Schloss Favorite, beleuchten diese regelmäßig die verschiedensten Aspekte des höfischen Daseins. In Bruchsal beispielsweise widmet sich eine Familienführung am Ostermontag, 5.4. dem Leben im Barock anhand ganz alltäglicher Dinge: der Sprache bei Hofe, den damals verbreiteten Krankheiten und Heilmethoden, der Hygiene und den Essgewohnheiten...

Weniger weit zurück in die Vergangenheit führt „Schloss Bruchsal – gebaut, zerstört und wiedererstanden“: Das Bruchsaler Lapidarium, die Sammlung originaler Steinfragmente, zeugt von Kriegszerstörung und Wiederaufbau (So, 28.3.).

Im Rastatter Schloss gewährt eine Sonderführung in historischen Kostümen pikante Einblicke in den Klatsch und Tratsch am Hofe (So, 21.3.); am So, 28.3. gibt es „drei auf einen Streich“ mit einer Führung durch alle drei Museen im Schloss – also das Schloss selbst, das Wehrgeschichtliche Museum und die Erinnerungsstätte für die Freiheitsbewegung –, und am Ostermontag (5.4.) widmet sich eine Familienführung dem Neuesten vom Hofe. Neugierde ist schließlich eine zeitlose menschliche Eigenschaft!

Über „Triumph und Tragik des Türkenlouis“ dreht es sich am So, 11.4., wo Markgraf Ludwig Wilhelm im Mittelpunkt steht und ein Soldat aus seinem Gefolge Bericht erstattet. Schloss Favorite schließlich zeigt seine sinnlichen Seiten: Am So, 21.3. wird hier erläutert, wie der Tee nach Europa kam, Teeprobe inklusive. Woraus man ihn schlürft, ist Thema am Karfreitag, 2.4.: „Vom roten Böttgersteinzeug zum weißen Hartporzellan“ beschreibt die Wandlungen in der Tischkultur, und um „Türkentrank und Florentiner Schokolade“ geht es am So, 11.4., wieder mit kleiner Kostprobe.

Wem Rastatt diesen Luxus zu verdanken hatte? Markgräfin Sibylla Augusta sorgte dafür, eine „so gescheite und penetrante Fürstin“. Um sie und ihren Ratgeber Damian Hugo von Schönborn dreht sich die Führung am So, 28.3. Der Ostersonntag, 4.4. sieht eine Kostümführung im Lustschloss, und dass Luxus sich im Laufe der Zeiten verblüffend wandeln kann, beschreibt die Führung am Ostermontag, 5.4.

„Liebst du mich? Dann schenk mir eine Zwiebel“, heißt es da, denn was heute in jedem zweiten Garten und ganz Holland blüht, war einst eine absolute Rarität und Kostbarkeit: Die Tulpe war nicht mit Gold und Silber aufzuwiegen. Sie wurde zum Spekulationsobjekt und der Tulpenwahn zur Ursache eines „Börsencrashs“, dessen Mechanismen uns immer noch erschreckend vertraut vorkommen...

Schloss Bruchsal: Beginn 15 Uhr, Rastatter Schlösser: Beginn je 14.30 Uhr, um Anmeldung unter Tel.: 07222/934 98 81 wird gebeten, Treffpunkt ist jeweils die Schlosskasse. Alle Sonderführungsthemen können nach vorheriger Vereinbarung auch für Gruppen gebucht werden
www.schloss-bruchsal.de
www.schloss-rastatt.de

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