Frühjahrsmeeting

Stadtleben // Artikel vom 06.05.2007

INKA Regio Interview mit dem Geschäftsführer des Internationalen Clubs, Wolfgang Stüber und dem Leiter des Eventmanagements, Christian Simon.

Der deutsche Galopp- und Trabrennsport kam in den letzten Jahren kaum aus den Schlagzeilen heraus. Als Beispiele seien Probleme mit den externen Buchmachern genannt, dramatische Einbrüche bei den Umsätzen der Buchmacher- wie Rennbahn-Wetten, in Folge sinkende Rennpreise und Besucherrückgänge. Auch das Aushängeschild des deutschen Galopprennsports, die Rennbahn in Iffezheim und der Internationale Club blieben von diesen Problemen nicht unberührt. Roger Waltz sprach für INKA Regio mit dem Geschäftsführer des Internationalen Clubs, Wolfgang Stüber und dem Leiter Eventmanagement Christian Simon.  

INKA Regio: Herr Stüber, welche Maßnahmen haben Sie konkret ergriffen, um die Begeisterung für den Rennsport wieder nachhaltig auf ein früheres Level zu heben?    

Wolfgang Stüber: Die Begeisterung war den Internationalen Galopprennen in Iffezheim nie abhanden gekommen. Zugegebenermaßen gab es während der Frühjahrs-Meetings und der Großen Woche Zuschauerrückgänge, bedingt  jedoch durch ein allgemein schlechtes Wirtschaftsklima in Deutschland in Verbindung mit einer extrem schlechten Wetterlage während des Frühjahrs-Meetings und der Großen Woche. Dies hat jedoch nichts daran geändert, dass der Internationale Club mit seinen ca. 150.000 Renntagsbesuchern pro Jahr und mit einem damit verbundenen Wertschöpfungspotential für Baden-Baden und die Region i.H.v. ca. 35 Mio Euro der führende Wirtschaftsfaktor ist und dabei ist diesen auszubauen. Die von Ihnen angesprochene Problematik, dass über das Internet Wettumsätze an unserem Totalisator vorbei gewettet werden, trifft zu und führt zu Einnahmensverlusten, denen wir gegensteuern müssen. Dies geschieht zum einen, indem wir auf Deutschlands schönster Rennbahn weiterhin Galopprennsport auf höchstem Niveau bieten, zum anderen jeden  Renntag zu einem Erlebnisnachmittag der besonderen Art für Jung und Alt machen.  

INKA Regio: Was habe Sie konkret für 2007 geplant?  

W. Stüber: Wir haben z. B. die Renntage zum diesjährigen Frühjahrsmeeting ausgesprochen arbeitnehmerfreundlich gelegt. Von den 6 Renntagen liegt nur 1 Renntag auf einem Werktag, das ist Dienstag, der 15. Mai. An diesem Tag wird erstmals ein After-Work- bzw. Abendrennen stattfinden. Um möglichst vielen Menschen aus der Region den Rennbahnbesuch zu ermöglichen, starten wir mit dem ersten Rennen erst um 16 Uhr. Ab 19 Uhr können sich dann unsere Rennbahngäste bei unserer „Happy-Hour“ mit verbilligten Getränken an bis weit in den Abend vergnügen. Am Vatertag (17. Mai) haben Väter freien Eintritt, wenn sie mit ihrem Nachwuches (unter 14 Jahren) auf den Rennplatz kommen. Für Kinder und Jugendliche unter 14 Jahren gilt generell freier Eintritt. Neben dem betreuten Kindergarten, dem Ponyreiten sorgt auch ein Spielmodell an allen Renntagen für zusätzliche Abwechslung.

INKA Regio: Was können die Wetter an Neuigkeiten erwarten?  

Wolfgang Stüber: Als Rennveranstalter wünschen wir uns, dass möglichst viele Wetter mit geringem Einsatz viel Geld gewinnen können. Dies gilt ab dem Frühjahres-Meeting ganz besonders. Der Mindesteinsatz bei der Dreier- und Vierer-Wette beträgt jetzt nur noch 50 Cent. Besonders hohe Quoten verspricht die Viererwette, die nur in ausgesuchten Rennen ausgespielt wird. Außerdem gibt es täglich eine „Wettchance des Tages“ mit einem garantierten Jackpot von 10.000 Euro in der Viererwette. Wer ein Rennprogramm kauft, erhält automatisch einen Wettgutschein in Höhe von einem Euro.Die Verlosung höchst attraktiver Preis nach dem letzten Rennen findet seine Fortsetzung auch beim Frühjahrsmeeting.

INKA Regio: Auf dem Gelände des Rennplatzes Iffezheim finden im Sommer und Herbst eine ganze Reihe an hochkarätigen Open Airs und anderen Events statt. Steht dahinter ein neues Event- und Marketing-Konzept?  

Wolfgang Stüber: Dahinter steht eine strategische Neuausrichtung der Aktivitäten des Internationalen Club auf dem Rennplatzgelände in Iffezheim über das „Premium Produkt“ Internationale Galopprennen in Iffezheim hinaus. Neue Ertragsfelder werden auf dem Gebiet der Unternehmensveranstaltungen (Cooperate Hospitality) wie z.B. Unternehmens-Events, Messen Produktpräsentationen, Manager-Meetings etc. aber auch verstärkt auf dem Gebiet Entertainment mit Open Airs und Sportveranstaltungen erschlossen. Hier wirkt die Verpflichtung von Christian Simon als erfahrener Konzert- und Eventmanager zu meiner vollsten Zufriedenheit. Es ist für uns eine große Freude, dem Publikum aus der Region und weit darüber hinaus hochkarätige Veranstaltungen mit einem breit gefächerten, hochwertigen kulturellen Programm bieten zu können und daran zu arbeiten, den Rennplatz Iffezheim  zu einem kulturellen Mittelpunkt des Landes zu entwickeln.

INKA Regio: Welche weiteren Veranstaltungen sind neben den großen Open Airs mit Elton John, Dieter Thomas Kuhn, Lionel Ritchie und Bryan Adams geplant?  

Christian Simon: Zum Beispiel die Unicef-Gala „Klassik im Galopp" am 16. Juni. Nach dem Vorbild der Londoner „Last Night of the Proms" spielt ein 80 köpfiges Symphonieorchester leichte Klassik auf der Open Air-Bühne, begleitet von „tanzenden" Dressurpferden. Das Konzert wird umrahmt von einem „Familientag" mit Picknick-Flächen auf dem Rasen vor den Tribünen und vielen Kinder-Attraktionen. Der Erlös geht an die Ann Kathrin Linsenhoff-Stiftung der Unicef. Vom 8. August bis 9. September präsentieren auf dem „Internationalen Künstlermarkt zudem über 100 internationale Künstler Kunsthandwerk auf höchstem Niveau. Vom 10. bis 12. August findet die Gartenmesse DIGA statt, und vom 28. bis 30 September ein Mittelalterlicher Markt.  

INKA Regio:
Was verbirgt sich dahinter konkret?  

Christian Simon: Mit einem Ritterturnier wird dies einer der größten Mittelalter-Events in Baden-Württemberg mit über 90 Marktständen, Spielleuten, Gauklern und Rittern. Besonders geachtet wird hierbei auf eine echte, traditionelle, geschichtliche Rekonstruktion eines mittelalterlichen Marktes. Im Mittelpunkt steht zweimal täglich ein großes Ritterturnier mit historischer Geschichte. 12 Rassepferde, tollkühne Ritter und edle Burgfräuleins sollen die Besucher in eine andere Welt versetzen. Am Samstagabend ist ein Feuerspektakel mit Riesen-Feuerwerk geboten.

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