Fake or News?: HfG Karlsruhe

Stadtleben // Artikel vom 08.12.2017

Die Meinungsvielfalt in den Karlsruher Printmedien ist nicht eben hoch.

Die Zeitungsfamilie aus BNN, Sonntag und Kurier verfügt faktisch über ein Meinungsmonopol. Um diesem zumindest hin und wieder etwas entgegenzusetzen, starten wir nun mit der lustigen neuen Print- wie Onlinekolumne „Fake or News?“. Part I: die Karlsruher Hochschule für Gestaltung.

Deren Rektor Siegfried Zielinski hat die Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg kürzlich um die vorzeitige Auflösung seines Vertrags gebeten. Der 2016 als Reformator angetretene Berliner Medienforscher räumt seinen Posten mit Ablauf des Wintersemesters 2017/18, da seine Pläne für eine Umgestaltung und Neuausrichtung der von Heinrich Klotz gegründeten Hochschule nicht durchzusetzen seien.

Bis dahin wolle er noch intensiv daran arbeiten, einige davon zu realisieren: Dazu gehören die gemeinsamen Projekte mit dem ZKM, das Forschungsseminar mit Bruno Latour und der internationale PhD-Studiengang für Forschung und Entwicklung im Spannungsfeld von Kunst und Technologie.

Im BNN-Artikel vom 8.12.2017 zum angekündigten Rückzug war allerdings kein Wort zu lesen über einen brisanten HfG-internen Vorfall: Nach einem kritischen - von Zielinsky als diffamierend empfundenen - über den E-Mail-Verteiler der Hochschule kommunizierten studentischen Kommentar über die Arbeit eines Professors, an der Rassismusvorwürfe laut wurden, kam es nicht etwa zu einer offenen inhaltlichen Auseinandersetzung.

Stattdessen veranlasste Zielinsky die Zensur des Verteiler-Mail-Verkehrs, der nun von der HfG-Pressestelle gegengelesen wird. Dies führte zu einem Orkan der Entrüstung - nicht nur unter den Studenten. Den o.g. BNN-Artikel kann man daher getrost als Fake bezeichnen. Denn er suggeriert, ein Reformer sei trotz seiner tollen Arbeit gescheitert. -rw

Vorschläge zu weiteren Themen für die neue „Fake or News?“-Kolumne sind willkommen, Tipps bitte an redaktion@inka-magazin.de.

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