Etoiles Terrestres

Stadtleben // Artikel vom 24.11.2014

Glaskunst im Elsass und in Lothringen.

Fährt man von Haguenau Richtung Bitche, sind es nur noch wenige Kilometer und man taucht in eine fantastisch naturintensive Landschaft mit Bächen, Seen und Wäldern ein. Im Grenzgebietet des Elsass finden sich gleich drei Glasmuseen und Produktionsorte, die nur wenige Fahrminuten voneinander entfernt der Entdeckung harren und sich nun unter dem Logo „Etoiles Terrestres“ gemeinsam präsentieren: der Glas-Produktionsort Meisenthal (dort lebte und arbeitete lange auch Prof. Balkenhol), das Kristallmuseum Saint-Louis in Lothringen sowie das Lalique-Museum in Wingen-sur-Moder im Elsass.

Zeit wird’s, denn einst war die Gegend weltberühmt: Hier wurde für die französischen Könige gearbeitet, hier entstanden die Jugendstil-Flakons der großen Parfumlabel und hier ist ein Nachbau des unfassbar großen Kronleuchters aus Kristall für den König von Tibet zu sehen. Dieser befindet sich in Saint-Louis-lès-Bitche, einem Ort, der fast unwirklich mitten im Wald auftaucht und wie eine eingefrorene Filmkulisse für einen Historienfilm zu Beginn der Industrialisierung wirkt.

Bis 31.12. läuft dort zudem die Sonderausstellung „Simples Gestes“ in Kooperation mit der Stiftung Hermès in Zusammenarbeit mit dem Centre Pompidou-Metz. Die Ausstellung stellt anhand plastischer Werke und Videos von zeitgenössischen Künstlern die vergänglichen Linien dar, die der Mensch beim Handeln hinterlässt. Ganz profan kann man aber auch einfach wunderbare Gläser in allen Preisklassen erwerben. In Meisenthal gibt es bis 29.12. neben der Verkaufsausstellung u.a. von klassischen und künstlerisch gestalteten Weihnachtskugeln auch Glasbläser-Vorführungen in den Werkstätten, daneben Ausstellungen im Glasmuseum und eine Schau über die Geschichte der Weihnachtskugeln im Innenhof des Zentrums für Glaskunst.

Mit „Happy Cristal“ vom 1.12.-4.1.2015 im Lalique-Museum werden das luxuriöse Interieur und die gedämpfte Atmosphäre eines Hauses nachgestellt: Möbel und Kunstwerke aus Kristallglas werden durch Lichtspiele und Fotomontagen in Szene gesetzt. Die Entfernung zwischen den drei Museen beträgt lediglich 15 Minuten, so dass sie gut an einem Tag oder, noch besser, einem intensiven Wochenende zu besichtigen sind. Für Inhaber des Museums-Pass-Musées ist der Eintritt frei.

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