Das INKA-Eisdielen-Special

Stadtleben // Artikel vom 23.07.2018

Auf der Suche nach ausgefallenen Eissorten haben wir sie alle probiert.

Curry, Rosmarin, Papaya, Avocado und Kardamom waren dabei. Lecker? Ja! Ungesund? Nein! Denn der Trend geht klar zu natürlichen Zutaten, wenig Zucker, frei von Zusatzstoffen. Die Eisdielen rund um Karlsruhe zeigen sich kreativ und produzieren regelrechte Geschmacksexplosionen. Mit der veganen Sorte Physalis-Avocado konnten sich die Karlsruher Brüder Cimino sogar für die Eis-WM 2021 in Florenz qualifizieren.

von Christina Schindler

In der Weststadt verleiht die Arte Dolce Gelaterie dem Eis Sri Lankisches Flair und am Zirkel werden die frischen Zutaten wie in Thailand gehackt und auf Kühlplatten zu Eis gerollt. Diesen Sommer gefragt wie nie sind natürliche Sorbets, die ohne Zusatzstoffe, künstliche Aromen oder Farben auskommen. Aber auch das bewusst ungesunde Eis darf nicht fehlen, denn was wäre das Dolce Vita schon ohne Stracciatella und Spaghetti-Eis? Wir zeigen die ausgefallensten Sorten des Sommers und die dazugehörigen empfehlenswerten Eisdielen. Übrigens: Eine Besonderheit, die mehrere Karlsruher Eisdielen anbieten, ist das Seepferdchen-Eis, bestehend aus Orange, Maracuja und Mango mit rotem Knister-Streusel. Für jede Kugel gehen fünf Cent an die DLRG.

Eis Cassata (Georg-Friedrich-Str. 30, KA-Ost)
Das Eis Cassata erkennt man an sonnigen Tagen an der meterlangen Schlange. Die Menschen pilgern in die Oststadt und warten geduldig, bis sie vor den 32 wechselnden Eissorten stehen. Wer Glück hat, ergattert einen Platz auf einer der Sitzbänke. Viel Platz ist nicht, aber das Eis ist einfach zu gut, um sich darüber zu beschweren. Pino Cimino kreiert mit seinen zwei Brüdern ausgefallene Sorten und gemeinsam konnten sie sich mit „Indisches Ladoos“ und „Physalis-Avocado“ für die Eis-WM 2021 qualifizieren. Er sieht den Trend ganz klar in naturbelassenen Zutaten ohne Geschmacksverstärker, Farbstoffe und künstliche Aromen. Die Klassiker sind trotzdem noch die Renner. Nichts geht ohne Stracciatella und Vanille! Ausgefallenste Sorte: Mango-Curry

Arte Dolce Gelateria (Kaiserallee 51, KA-West)
Sri Lanka meets Gelato: So schmeckt das Jubiläums-Eis von Thavakumar Maniam zum fünften Geburtstag seiner Eisdiele nach Datteln, Kokos, Kardamom und Sesam. „Das Eis schmeckt nach meiner Kindheit“, erzählt er. Auch seine anderen wechselnden 15 Eisspezialitäten können sich sehen und schmecken lassen. Darunter die vegane Sorte „Zartbitter-Orange-Chili“ oder das Milcheis „Pekanuss-Karamell“. Der Eismann mit dem Hut arbeitet in seinem Eislabor in der Weststadt gern mit exotischen Zutaten wie Minze, Kardamom oder Blutorange, setzt aber auch auf traditionelle Milcheis-Sorten, die er liebevoll verfeinert. Seiner Meinung nach flaue der vegane Trend langsam wieder ab und traditionelles Eis aus Milch mit hochwertigen Zutaten mache seine Kunden am glücklichsten. Ausgefallenste Sorte: Zartbitter-Orange-Chili

Eiscafé Casal (Kaiserstr. 124 c, KA)
In der riesigen Theke des Eiscafés Casal in der Kaiserstraße leuchtet das Eis in allen Farben. Besonders schön sieht dann so ein pinkes Himbeereis in der schwarzen Waffel aus. „Dabei sind das alles natürliche Zutaten, die wir benutzen“, erzählt Giuseppe Nasti. Die unverkennbaren Eiswaffeln bekommen ihre Farbe durch Aktivkohle und die Sorbets von frischen Früchten; beides vegan und natürlich, ohne Konservierungsstoffe oder künstliche Aromen. Wer lieber Milcheis isst und etwas Neues ausprobieren will, greift hier zur „Schwarzen Vanille“. Ausgefallenste Sorte: Schwarze Vanille

Pâtisserie Ludwig (Waldstr. 85, KA)
Törtchen, Macarons, Pralinen und im Sommer erfrischendes Eis – auf die preisgekrönte Pâtisserie Ludwig ist Verlass. In der südlichen Waldstraße können Naschkatzen aus zehn Eisbechern wählen, in der Filiale am Stadtgarten gibt es auch Eis in der Waffel. Überraschung! Die Eisbecher mit Namen wie „Chocoholic“, „Tropical Tonka“ oder „Dolce e Bella“ erinnern mehr an kleine kalte Törtchen, sind mit Rosmarin-Crunch, Macaronschalen oder weißer Schokolade verfeinert. Besonders gut kommt bei den Kunden „Berry Basil“ mit frischem Basilikum, Erdbeere und Limette an, denn Natürlichkeit ist der Renner diesen Sommer. Alle Fruchtsorten sind Sorbets und somit vegan. Wer das Eis am Stiel „Bum Bum“ mag, kann es hier übrigens mal als Törtchen probieren. Ausgefallenste Sorte: „Mary Rose“ aus Cassis, weißer Schokolade und Rosmarin-Crunch

Eismarie (Martin-Luther-Str. 12, KA-Grötzingen)
Die älteste Eisdiele der Region steht in Grötzingen. 1925 eröffnete Marie Scheidt ihre Eisdiele – die Eismarie. Das Eis wird schon in der dritten Generation produziert und verkauft, dazu verwendet Bruno Scheidt noch traditionelle Maschinen, die Handarbeit erfordern. Veganes Eis findet man hier nicht, dafür ein überraschend gutes „Holunder-Quark“-Eis und die zufällig aus Creme-Brulée-Stückchen entstandene „Knusper-Vanille“. Außer dem grasgrünen „Waldmeister“-Eis kommen alle Sorten ohne Farbstoffe und künstliche Aromen aus. Ausgefallenste Sorte: Buttermilch-Orange-Ingwer

Goldzünglein (Zirkel 11, KA)
Geschmacksexplosion trifft es am besten. Die Eisbecher der Eisdiele Goldzünglein sind fruchtig frisch und eiskalt. Das Eis wird frisch zubereitet: beim Eisbecher „Mango-Limette-Minze“ z.B. werden Minzblätter, Mango- und Limettenstücke auf der minus 16 Grad kalten Platte gehackt und mit Spachteln bearbeitet, bis die Masse homogen ist. Danach wird sie wie ein Crêpe auf der Platter verteilt und anschließend gerollt. Die Ice Cream Rolls kann sich dabei jeder nach Belieben zusammenstellen. Da es einige Minuten dauert, bis die Zutaten gehackt und dann gerollt werden, füllen die Kunden einen Ankreuzzettel aus. Die Basis ist mit Milch oder vegan, mehrere Eissorten wie Erdnussbutter, Spekulatiuscreme, Kokos oder Himbeere stehen zur Auswahl. Zum Eisbecher dazu kommen noch zwei Fruchtsorten, eine Soße und Streusel. Die Idee fand Marcel Meckes in Thailand und eröffnete mit seinem Freund Daniel vor zwei Jahren erfolgreich das Goldzünglein. Ausgefallenste Sorte: Mango-Limette-Minze

Eis am Sophienpark (Sophienstr. 98, KA-West)
Frischer geht es kaum, denn das „Lambada-Erdbeer-Kirsch-Joghurt“-Eis hat soeben die Eismaschine verlassen und landet keine Minute später direkt in der Waffel. Daniele Langella verarbeitet am liebsten Saisonales zu Eis, wie eben diese Erdbeersorte im Juni oder Kürbis im Oktober. Prickelnde Erfrischung bieten bei der Sommerhitze die Sorten „Pampelmuse“ und „(Aperol) Spritz“. Der Eismacher lässt beim Eis seiner Fantasie freien Lauf und tüftelte beim Test gerade an einem WM-Eis. Ausgefallenste Sorte: (Aperol) Spritz

Eis-Oma (Hellbergstr.1, KA-Grünwinkel)
Die Eis-Oma in Grünwinkel ist eine alte Dame unter den Eisdielen. Seit 1939 produziert und verkauft die Familie von Claus-Jürgen Kuhn Eis und Hochzeitstorten, für die sie bekannt sind. Das Eis traditionell, mit frischen Früchten und sahnigem Geschmack, so wie früher. Woher der Name kommt? Kuhns Oma und Mutter standen noch mit über 80 Jahren hinter der Theke, die Kinder nannten sie dann einfach „Eis-Oma“. Neben der Filiale in Grünwinkel gibt es das „Eis-Oma’le“ in Rheinstetten. Ausgefallenste Sorte: Sanddorn-Holunder

Eis Rimini (Fährstr. 49, Rastatt/Plittersdorf)
Giuseppe gehört zu den drei Eis-Brüdern Cimino, die immense Warteschlangen und preisgekröntes Eis produzieren. Letztes Jahr gab es eine Auszeichnung für das „Green Smoothie Eis“ bei der „Gelato World Tour“, jetzt haben sich die Ciminos mit der Sorte „Physalis Avocado“ für die Eis-WM 2021 qualifiziert. Wer das WM-Eis probieren will, sollte nach Plittersdorf kommen. Hund dabei? Kein Problem, der kann aus den Sorten Hüttenkäse, Vanille, Frischkäse oder Wurst wählen, denn Eis Rimini stellt auch Eis für Vierbeiner her. Ausgefallenste Sorte: Physalis-Avocado

Neueröffnung: Claus Eismanufaktur & Deli (Lammstr. 7, KA)
„We can’t sell happiness, but we do sell Ice Cream… and that’s pretty close“ - Getreu diesem Motto eröffnet Anfang August ein neues, in Stuttgart schon erfolgreich etabliertes Eiscafé mit Foodkonzept in der Karlsruher Innenstadt nahe dem Marktplatz. Neben klassischen Eissorten finden sich hauptsächliche neue, verrückte und trendige Geschmackskombinationen in der Vitrine. Das Eis stellen Julian Schaber und sein Team selbst her, am liebsten mit regionalen und saisonalen Zutaten. Kein Ei, keine Zusatzstoffe, keine künstlichen Geschmacksverstärker oder Farben. Vegane Sorten sind bei Claus der Renner, sie werden mit Soja-, Kokos-, Reis- oder Hafermilch gemixt. Da man aber von Eis (in der Regel) nicht satt wird, bietet das Claus in Karlsruhe ein Deli-Konzept an: Es werden immer frische, gesunde und vor allem leckere Salate, Stullen und Suppen angeboten. Außerdem gibt es den ganzen Tag über Eierspeisen, Bowls in verschiedenen Varianten und andere süße Versuchungen. Dazu kommt noch eine große Auswahl an Kaffeespezialitäten mit hohem Qualitätsanspruch sowie hausgemachte Limos und Eistees. Ausgefallenste Sorte: werden wir im August sehen
www.claus-karlsruhe.de

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Kommentare

Kommentar von Dennis Hahn |

Sympathisch schaut der gute Mann auf jeden Fall schon einmal aus, motiviert auf jeden Fall auf den Text zu klicken also schonmal gut gewählt. ;-) Wusste gar nicht, dass es eine Eis-WM gibt aber die Nennung der Spezialitäten und ausgefallenen Aritkel lässt einem jedenfalls das Wasser im Mund zusammen rinnen. Besonders das Zartbitter Orange-Chili muss ich dringend mal kosten gehen! Bei Avocado bin ich da doch eher skeptisch, lach.

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