Sunn O)))

Popkultur // Artikel vom 08.10.2019

Ein Konzert als Ganzkörpererfahrung.

Wer auf tiefergelegte Rock-Bands wie Bohren & der Club Of Gore oder Earth steht, kommt an den US-Experimental-Metallern Sunn O))) nicht vorbei. Die beiden Hauptmitglieder Stephen O’Malley und Greg Anderson, heute in LA. und Paris ansässig, sind seit über 20 Jahren zwischen Metal, Drone, Gegenwartskomposition, Jazz und Minimalismus unterwegs und berühmt für ihre intensiven, vor allem im Sub-Bass-Bereich herausfordernd lauten Liveshows.

Die Backline der Drone-Metal-Black-Doom-Whatever-Schamanen „die einem Landschaftsgemälde gleicht“, wie es der Promotext so schön formuliert, bietet die passende Kulisse für eine Band, bei der die Verstärker die eigentlichen Protagonisten und Lautstärke(r) wie Sub-Bässe eigene Stilelemente sind. Zurück geht dieses Prinzip auf die jamaikanischen Soundsystems aus den 60ern, als nicht nur die Musikauswahl und das Toasting (der frühe Rap), sondern auch der Wumms der Lautsprecher entscheidend darüber war, wer die Battles gewann.

Zuletzt erschien ihr Album „Life Metal“ (Sound Engineer war der Meister mächtiger Klänge, Steve Albini), die parallel eingespielte, eher meditative LP „Pyroclasts“ erscheint zur Tour. Das Jubez, wo 2011 das letzte Konzert der Band stattfand, präsentiert Sunn O))) mit ZKM und HfG. Auch der Support wird intensiv: Es spielt der Berliner Free-Noise-Held Caspar Brötzmann. -fd

Di, 8.10., 20 Uhr, HfG-Lichthof 4, Karlsruhe

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