Sommer-Compilations

Popkultur // Artikel vom 17.08.2008

Elaste hieß in den Achtzigern ein poppiger Vorläufer von Magazinen wie Tempo.

Damals ein Avantgarde-Ansatz, der heute bei Vanity Fair geendet ist. Hört man in „Elaste Vol.2“ rein, die sich vor allem abgefahrenen End-70er-Sounds zwischen Underground-Disco oder Kraut- und Wave-Ausflügen widmet, kann man auch die Musikentwicklung zurückdrehen: Angesichts dieses unglaublichen Füllhorns an groovenden und dabei quietschenden, blubbernden oder kuschelnden Space-Sounds ist es schade bis armselig, was aus den heutigen technologischen Möglichkeiten an wirklich neuen Sounds oder Beats herauskommt. (Compost/Groove Attack)

Die Remixe aus dem Backkatalog von Verve sind wie das Label Legende, und auch „Verve Remixed Vol. 4“ (Universal Music) bietet vor allem für JazzNotJazz-Freaks eine Fülle an feinen Reinterpretationen: Anspieltipps sind u.a. Kenny Dope/J. Brown, Diplos atmosphärisch packende Version von M. Shaws „California Soul“ oder der Pariser Pilooski, der Nina Simone einen sehr stilvollen House-Kick gibt.

Rocky, Diesel und Ashley Beedle alias „X-Press 2“ hauen „Raise Your Hands –The Greatest Hits“ auf Doppel-CD raus, voller Remixe und einem neuen Track mit Africa Bambaata an den Vocals. „Lazy“ mit D. Byrne, „Muzikizum“ oder „Rock 2 House“ sind und bleiben Klassiker des Techfunk-House. (Skint/Alive)

Im 15. Putumayo-Jahr ist erst mal Chillen angesagt. Im „Café Cubano“ werden relaxte Boleros, Sones und Trovas serviert, luftige, ruhige karibische Musikgenres von Künstlern wie Luis Ferrer, Felix Baloy, Ignacio Carillo oder der Band Asere.

Auch der aktuelle zweite Putumayo-Streich ist was zum Entdecken, denn mit „Québec“ widmet man sich der jetzt 400 Jahre alten kanadischen Stadt. Die ist bekanntlich französischsprachig, und die Songs von elf hierzulande weitgehend unbekannten Künstlerinnen und Künstlern schillern vielfältig. Wer auf authentischen französischen Chanson-Folk-Rock steht, liegt hier goldrichtig. (beide: Exil/Indigo) -rw

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