Jazzclub: Weihnachts-Onlineprogramm 2020/21
Popkultur // Artikel vom 23.12.2020
Der Jazzclub Karlsruhe streamt sich ins neue Jahr.
Während es den einen bei „Stille Nacht“ ganz warm ums Herz wird, ist das Weihnachtslied für die Kultur seit Wochen bittere Realität: Jede Nacht stille Nacht! Doch ganz lautlos bleibt der Jazzclub Karlsruhe nicht und hat vier Konzerttermine angesetzt, die ein breites Soundfeld in den Homeclub streamen. Vom Konzert an bleiben die vier Auftritte jeweils 72 Stunden online. Stream und Tickets: www.jazzclub.de. -ps/pat
Teddys Christmas Show | Mi, 23.12., 19 Uhr
Finest Christmas Crooning At The Jazzclub: Ein bisschen weihnachtliche Besinnlichkeit muss dann doch sein! Sagt sich Entertainer Teddy Schmacht und begibt sich mit Jazz-Pianist Gernot Ziegler, Basser Niklas Braun und Drummer Jonathan Zacharias über Weihnachten auf eine einsame Bühne irgendwo in Karlsruhe. Dort feiern sie und ihre beiden illustren Gesangsgäste Sarah Lipfert und Sean Guptill in aller Abgeschiedenheit ihre Lieblingsweihnachtssongs. Chestnuts, Rentiere, jingelnden Bells und weitere Accessoires der berühmten Weihnachtsklassiker sorgen sie für ebenso festliche wie entspannte wie heitere Abwechslung an den Feiertagen. Tickets sind ab 21.12., 13 Uhr verfügbar. Eine Kooperation von Jazzclub Karlsruhe und Kulturverein Tempel.
Jazz Classix: Gerry Mulligan & Chet Baker | Mo, 28.12., 19 Uhr
Die Verbindung von Gerry Mulligan und Chet Baker war sicher nicht immer ganz konfliktfrei, musikalisch aber sehr fruchtbar. Der 1927 in New York geborene Saxofonist und der zwei Jahre jüngere Trompeter trafen Anfang der 50er Jahre aufeinander und erwiesen sich als experimentierfreudige Partner. Mit der Gründung eines Quartetts ohne Harmonieinstrument 1953 schrieben sie Jazz-Geschichte. Ihr polyphones zweistimmiges Spiel war für damalige Verhältnisse eher schlicht und sanglich, ohne den intellektuellen Anspruch aufzugeben. Ohne Saxofon und Trompete wagt sich nun das Quartett um den Freiburger Posaunisten Lou Lecaudey an diese Arrangements. Gitarre und Posaune eröffnen mit ihrem Polyphonen Spiel ein neues Klangspektrum.
Jens Düppe: Ego D | Do, 31.12., 19 Uhr
Das gab es in dieser Form noch nicht: Der kreative Schlagzeuger Jens Düppe überzeugt gleichzeitig am Schlagzeug, Fender Rhodes und Synthesizer mit seinem intensiven und experimentellen Spiel. In seinem aktuellen Soloprogramm hat er eine neue Form der Musikdarbietung entwickelt – Jazz in einer völlig neuen Form. Düppe ist vielen Jazz-Freunden seit Jahren ein Begriff. Nach der Nominierung zum Jazz-„Echo“ 2018 wurde ihm 2019 der „WDR Jazzpreis“ verliehen. Weltweite Konzertreisen und internationale Musikprojekte prägen Jens Düppes breites Verständnis von Musik, und vieles davon vereint er in diesem seinem ersten Soloprogramm. Tickets sind ab 21.12., 13 Uhr verfügbar.
DFTh | Mo, 4.1., 19 Uhr
Als Helmut Dinkel, Rudolf Theilmann und Johannes Frisch 1983 erstmals auf der Jazzclub-Bühne zusammenfanden, war schnell vom „bedeutendsten Ensemble der Karlsruher Jazz-Szene“ die Rede. Das war nicht verwunderlich, war die Formation doch in die Fußstapfen der Formationen Modern Jazz Quintett Karlsruhe und Fourmenonly getreten, mit denen Schlagzeuger Theilmann seit den 60er Jahren europäische Free-Jazz-Geschichte mitgeschrieben hatte, wie Ekkehard Josts Standardwerk „Europas Jazz 1960-80“ unterstreicht. Gerade sind deren jahrzehntelang vergriffene vier LPs als Dreifach-CD-Box wiedererschienen, die den außerordentlich eigenständigen und außergewöhnlichen Stil dieser international gerühmten Karlsruher Formation herausstellt. Nicht weniger undogmatisch improvisierend ist das Trio DFTh, das für musikalische Gespräche auf hohem Niveau steht, die von heftig geführten Diskussionen bis zu einmütigen Hymnen reichen. In den jüngsten Jahren sind die Konzerte des Flaggschiffs der Karlsruher Impro-Szene sehr rar geworden. Eine Kooperation von Jazzclub Karlsruhe und Kulturverein Tempel.
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