Das Fest 2010
Popkultur // Artikel vom 25.07.2010
Nachdem „Das Fest“ nach dem Rückzug des Stadtjugendausschusses im vergangenen Jahr schon fast vor dem Aus stand, geht der Karlsruher liebste Musikveranstaltung nun mit neuem Konzept doch wieder in der Günther-Klotz-Anlage über die Bühne – vom 23.-25.7. zum 26. Mal!
Das Hauptbühnenprogramm mit vielen Karlsruher Bands, einigen echten Überraschungen für Connaisseure und den üblichen Hochkarätern stimmt schon einmal hoffnungsvoll: Den Anfang machen Freitag, 16 Uhr, die Karlsruher Prog-Rocker Mareefield, danach die mächtigen Electro Baby mit ihrem neuen Album „Speye“, gefolgt von den Gewinnern des „New-Bands-Festivals“ 2009, Sonic Avalanche mit Indie-Pop. Miss Platnum aus Berlin spielt eine Mischung aus HipHop, Soul, R&B und Einflüssen ihrer rumänischen Heimat. Headliner ist der Hamburger HipHop- und Funkateer-Star Jan Delay.
Samstag geht’s um 15.30 Uhr los mit den Karlsruher Alternative-Rockern Centermay und den Pop-Rockern Stanfour von der Nordseeinsel Föhr. Die Runde der schweren Jungs eröffnet der Graf Bela B, bevor (sensationell!) die britischen Indie-Rocker Editors aus Birmingham auflaufen. Rausschmeißer machen die CSNY des Hamburger Punk-Proletariats Monsters Of Liedermaching.
Eine Tradition, die beim neuen „Fest“ erhalten bleibt – zu den Veränderungen kommen wir noch –, ist das Klassik-Frühstück. Das Orchester spielt ab 10.30 Uhr Werke von Händel, Mozart und Ludwig van. Gleich im Anschluss wird’s groovy mit der SWR Big Band und dem Südafrika-Projekt „Shosholoza“ mit afrikanischen Gastvokalisten. Mittags: der Karlsruher HipHop-Künstler Florian nebst Band und live Drum’n’Bass mit Le Grand Uff Zaque. Abends: Singer-Songwriter Charlie Winston und – absolutes Highlight – das Blues-Trio des australischen Gitarrenmagiers John Butler. Finalist ist Reggae-Musiker Gentleman & The Evolution.
Neues gibt es von der Zeltbühne: Sie existiert zwar noch, aber ohne Zelt. Ob der Vorteil, dass nun mehr Leute die dort auftretenden Bands sehen können, den Verlust an Atmosphäre aufwiegt, bleibt abzuwarten. Freitag ist wie immer HipHop-Tag ab 16 Uhr mit MC Toasta & Arthur Rayden, den Mitgliedern der Karlsruher Crew Südwestwind, und auch der traditionelle Freestyle Battle bleibt. Weiter performen das Badner Landei Jay Farmer, das Karlsruher Kollektiv Antimonotree und die „Großen“ Casper und Ragga-Star Nosliw.
Härter wird die Gangart am Samstag ab 16 Uhr mit Gitarrenrock plus Mädelsgesang von Full Spin, Alternative-Rock von The Garden Of Eden, Metalcore von Kaishakunin und War From A Harlots Mouth sowie Balkan-Beats und Polka mit den Figli di Madre Ignota aus Bella Italia. Sonntags ab 13 Uhr folgt wie gewohnt Tanz von Best Of The Show. „Wer uns nicht zuhört, der hat Pech!“, sagt die Downies-Band Dickes Blech. Wer meint, dass er es besser kann, versucht sich anschließend beim Karaoke. Im weiteren Programm: Funk, Pop und No Wave mit Was war gestern?, Pitchhunter und Jessie Evans.
Plattendreher aus der House-, Drum’n’Bass- und Elektro-Szene bespielen die DJ-Bühne. Dabei sind am Fr, 23.7., 20 Uhr Max Mayer, Soulfood und Shahrokh, am Sa, 24.7., 21 Uhr Robin, Couchrausch und der Klick Klack Klub sowie am So, 25.7., 20 Uhr Mellow Vibrations, Thomas Brand und Nugath.
Die wichtigsten Neuerungen beim „Fest“: Der Zugang zum nun abgesperrten Hügelbereich erfolgt durch Drehkreuze, die an den Eingängen stehen. Jedes Ticket wird eingescannt und bis zum Verlassen des Geländes gesperrt, kann also nicht von anderen benutzt werden. Beim Wechseln in einen anderen Festival-Bereich wird es wieder freigeschaltet. Fr & Sa fünf Euro, So Eintritt frei. Sportpark komplett Eintritt frei.
Aus Theaterbühne und Podium Kunst und Kultur wird das Kleinkunst-Forum. Standort ist hinter dem Mount Klotz. Das Programm beginnt am Di, 20.7., jeweils ab 21.30 Uhr, und umfasst Musik, Akrobatik, Clownerie und Tanz. Ab Freitag wird auf dem Kulturforum das Kleinkunstprogramm laufen.
An den Kassen werden Wertbonheftchen für sieben und 12,50 Euro verkauft sowie ein gesonderter Splitbox-Bon zum Preis von 52 Euro. Gegen übermäßigen Alkoholkonsum unter Jugendlichen werden wieder Präventions-Teams eingesetzt. Auch die „Bannmeile“ um das Festgelände, in der zur Freude der Konzessionsnehmer kein selbst mitgebrachter Alkohol getrunken werden darf, gibt es wieder. Jugendliche über 16 Jahren können an den Infoständen Ü16-Bändchen bekommen, sie müssen dann am Bierstand nicht ständig den Ausweis zeigen.
Tausende gelbe Gummienten werden am 25.7. um 12.30 Uhr auf der Alb für einen guten Zweck um die Wette schwimmen. Startpunkt ist die Straßenbahnbrücke am Europabad, Ziel die „Entenfalle“ am Kühlen Krug. Auf die schnellsten „Enten-Jockeys“ warten Preise im Wert von insgesamt 10.000 Euro. Der Erlös des 4. Karlsruher Entenrennens geht an Philipp & Freunde – SMA Deutschland, die Karlsruher Vereinigung zur Hilfe psychisch kranker Kinder und Jugendlicher sowie weitere soziale Einrichtungen.
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