Weltreise

Kunst & Ausstellungen // Artikel vom 26.11.2013

Was ist deutsche Kunst?

Eine (aber sicher nicht die einzig gültige) Antwort darauf bietet die Ausstellung „Weltreise“, mit der das Institut für Auslandsbeziehungen (ifa) erstmals einen Überblick über seine 60-jährige Sammeltätigkeit gibt. Denn die im Ausland Deutschland repräsentierenden Ausstellungen, die teils mehrere Jahre unterwegs sind, sind immer aus eigenen Beständen zusammengestellt. Dazu sind die jeweiligen Kuratoren vor Ort, in den Ateliers der Künstler und damit am Puls der Zeit. Es gibt entsprechend Schwerpunkte zu entdecken – Zero und Fluxus beispielsweise.

Und es sind – dem Umstand geschuldet, dass die Werke lange auf Reisen sind – zumeist Arbeiten auf Papier und Fotografien. Doch spannend bleibt die Ausstellung allemal, denn sie gibt einmal einen (wenn auch subjektiven) Überblick über die Entwicklung der deutschen Nachkriegskunst, ist Beleg für die Etablierung der Fotografie und von Künstlerinnen gleichermaßen. Außerdem sind Dialoge zwischen Ost und West entstanden, denn nach der Wende hat das ifa einen großen Kunstbestand aus dem in Ostdeutschland bis dato für den Kulturaustausch zuständigen Zentrum für Kunstausstellungen der DDR übernommen

Das sammelte übrigens nicht nur die Staatskünstler, sondern auch unbequeme Positionen, wobei gerade die Fotografien und Plakate unter dem Radar der Stasi durchrutschten. Über aktuelle Ausdrucksformen politisch motivierter Kunst informiert die Ausstellung „Global Activism“, die zugleich den Beginn des Ausstellungsmarathons der „Globale“ markiert, den Karlsruhe zum 300. Stadtgeburtstag veranstalten wird. –ChG

Weltreise: bis 2.3.; Global Activism: bis 30.3.14, ZKM - Museum für Neue Kunst, Karlsruhe

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