Von leidenschaftlichen Frauen und Helden

Kunst & Ausstellungen // Artikel vom 20.02.2012

„Männer sind viel einfacher gestrickt und können lange nicht so geheimnisvoll sein wie Frauen“, ist Rainer Magold der Überzeugung.

Der gebürtige Karlsruher führt im beschaulichen Bad Bergzabern ein internationales Künstlerleben, wie auch seine Gemälde bei Sammlern rund um den Globus Anerkennung finden. Im März laufen gleich drei Ausstellungen des Malers in der Region.

„Coco und Frauen mit Leidenschaft“ sind zwei davon betitelt, die sich auch gegenseitig ergänzen: In der Kreis- und Stadtsparkasse Speyer (Eröffnung Do, 23.2., 19 Uhr) werden die portraitierten Frauen eher gesittet zu sehen sein, der Körper bedeckt, während es in Limburgerhof (Eröffnung im Schlösschen Sa, 10.3., 19 Uhr) die weiblicheren, lasziveren Gemälde zu sehen geben wird.

Rainer Magolds Frauen bleiben trotz teils ekstatischer Posen immer sie selbst, bleiben Subjekt und werden nicht zum Objekt degradiert. Ausgangspunkt seiner malerischen Betrachtung der leidenschaftlichen Frauen war Coco Chanel, die für ihn prototypisch für die Diskrepanz zwischen öffentlichem Erscheinungsbild und privatem Mensch steht. Auch bei Marilyn Monroe, die Magold ebenfalls portraitierte, ist der Privatmensch eine ganz andere Person als das, was Hollywood die Medien glauben machte, das heißt, wie sie inszeniert wurde.

Holzschnittartig und starkfarbig gemalt führen seine Gemälde dem Betrachter vor Augen, dass jeder Mensch Dissonanzen hat, dass es Wunschbilder gibt, wie man gesehen werden möchte, die aber nicht immer standhalten. Dafür verwendet Magold, der sich selbst dem abstrakten Expressionismus zurechnet, schon auch mal Pech (das in Verbindung mit Farbe auf der Leinwand reißt und Sprünge hinterlässt) und Gold – und wir denken sogleich an das Märchen von der Goldmarie…

Die Sprünge und Risse in der persönlichen Fassade sind auch ein Thema bei der dritten Ausstellung „Heroes“ in der Galerie A. Magold in Bad Bergzabern (Eröffnung Fr, 2.3., 19 Uhr). Denn wohin wir auch blicken: Die meisten derjenigen, die uns ein Heldendasein vorgaukeln, sind dies eigentlich nicht – können sie dann aber als Vorbilder herhalten? Den einen oder anderen Promi können wir (wie auch bei „Coco“) erkennen, andere der Helden unserer Zeit bleiben anonym. -ChG

„Coco...“: 20.2.-9.3., Kreis- und Stadtsparkasse Speyer, Eröffnung: 23.2., 19 Uhr; 11.3.-9.4., Limburgerhof, im Schlösschen, Eröffnung: 10.3., 19 Uhr; Heroes: Eröffnung: 2.3., 19 Uhr, 4.-25.3., Galerie A. Magold, Bad Bergzabern

Zurück

Kommentare

Kommentar von Rachel |

...alles in allem ein Künstler, der zu den *Großen* zählt, den sein Fleiß auszeichnet und dieses Besondere im Sehen und Nachempfinden...

Einen Kommentar schreiben

Bitte rechnen Sie 9 plus 5.

WEITERE KUNST & DESIGN-ARTIKEL