Selbst ist der Künstler

Kunst & Ausstellungen // Artikel vom 12.10.2007

Wir nutzen es alle: das weltweite Netz. Wer sich über ein Thema informieren möchte, sucht längst nicht mehr in verstaubten Büchern, sondern klickt bei gängigen Suchmaschinen und wühlt sich durch die Informationsflut.

Wer Urlaub übers Internet bucht, schaut sich inzwischen bei Google Earth mit einer Livecam an, wie es dort aussieht. Immer mehr User stellen eigene Bilder, Videos oder Erfahrungsberichte ins Netz. Weltweit beschäftigt die globale Vernetzung Wissen­schaftler aller Sparten, die sich neuem, räumlich und zeitlich uneinge­schränk­tem Terrain ausgesetzt sehen. Mit der Neukonzeption des Erdgeschosses im ZKM Medienmuseum thematisiert auch das ZKM die Weiterentwicklung der Interaktivität im Internet. Die Ausstellung »YOU[ser]: Das Jahrhundert des Konsumenten« macht deutlich: Die unter dem Schlagwort Web 2.0 zusammen­gefasste Positionsveränderung erfasst auch das Museum, das auf die veränderten Gewohnheiten der Nutzer reagieren muss.

Ein Großteil der neuen Installationen in der Ausstellung nimmt große Online-Portale (z.B. www.flickr.com, www.youtube.com) zum Vorbild, um das im Internet entwi­c­kelte Potenzial der Mitbestimmung des Benutzers in einen künstlerischen Kontext zu überführen. Besucher der Ausstellung sollen zu Künstlern, Kuratoren oder Produzenten zugleich werden, sich emanzipieren und agieren. Das Museum löst sich zunehmend von einer örtlich und zeitlich gebundenen Institution.

  

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