Neobiota – Natur im Wandel

Kunst & Ausstellungen // Artikel vom 05.12.2021

Die rote Leuchtpracht des Tintenfischpilzes oder die Rufe der knallgrünen Halsbandsittiche mögen etwas für sich haben.

Aber nicht alle neuen Tier-, Pflanzen- und Pilzarten hierzulande sind unproblematisch. Kalikokrebse fressen sich durch Gewässer und invasive Pilz- und Insektenarten machen den Bäumen das Leben schwer. Hinzu kommt die Rückkehr einst verdrängter Arten wie Biber, Luchs und Wolf. Doch was heißt „heimisch“ und bis wann ist eine Art noch „neu“? Lässt sich die Natur überhaupt in so einfache Kategorien einteilen?

„Neobiota“ beleuchtet den Wandel in der Zusammensetzung der Arten am Oberrhein. Die milden Temperaturen und die Lage an diversen Verkehrsknotenpunkten sorgen dafür, dass sich Artenwandel in Deutschland oft zuerst hier bemerkbar macht. Natürlich haben der Mensch, die Globalisierung und der Klimawandel mit diesen Entwicklungen zu tun. Inwiefern ist es also auch eine Aufgabe der Menschen, den schädlichen Aspekten dieser Entwicklungen entgegenzusteuern?

Die Ausstellung erklärt Begriffe wie Neobiota, Archäobiota oder einheimische Arten und zeigt an verschiedenen historischen Stationen, dass es solche Entwicklungen in der Menschheitsgeschichte immer wieder gegeben hat. Neben eindrucksvollen Präparaten machen Aquarien mit lebenden Tieren (u.a. Kalikokrebse, Katzenwelse, Buchstaben-Schmuckschildkröten) die Naturerfahrung noch direkter. Mitmachstationen, inklusive Angebote für Seh- und Hörbehinderte sowie ein großes Rahmenprogramm aus Führungen, Kinderrallye und Vorträgen machen „Neobiota“ zu einer Sache für Jung und Alt – Neo und Archäo eben. -fd

bis 11.9., Naturkundemuseum, Karlsruhe

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