Körper in Wald und Feld

Kunst & Ausstellungen // Artikel vom 17.02.2007

Die New Yorker Foto-Künstlerin Collier Schorr zeigt Arbeiten aus einem Zyklus, in dem sie sich mit ihrem Verhältnis zu Deutschland, seinen Bürgern, seiner Landschaft, seiner Geschichte beschäftigt.

1989 kam sie zum ersten Mal nach Schwäbisch-Gmünd, wo sie inzwischen regelmäßig einige Wochen bei ihrer Freundin verbringt. Die 43-Jährige fotografiert männliche Jugendliche in Uniformen, die sie aus dem Kostümverleih ordert. Auf den ästhetischen Bildern, meist Schwarzweißfotos posieren die Menschen in exakten Haltungen, nichts erinnert an Schnappschüsse. Gesichter bleiben, sofern sie gezeigt werden, makellos, starr. Man verspürt weniger die Ambivalenz jugendlicher Erwartung und historischer Erinnerung als vielmehr die Magie schönen Scheins. Wie arrangierte Porzellanpuppen wirken diese Menschen. -ub

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