Erinnerungsstücke

Kunst & Ausstellungen // Artikel vom 03.03.2015

Im Geist einer franziskanischen Bescheidenheit wären, so Michael Hübl, die Arbeiten von Angela M. Flaig entstanden.

Und in der Tat sammelt sie – darin Wolfgang Laib vergleichbar – ihr „Material“ in der Natur. Es sind Samen unterschiedlichster Pflanzen, die sie dann zu architektonischen Gebilden, scheinbar nutzbaren oder einfach nur bildhauerisch anmutenden Objekten zusammenfügt.

Ganz offensichtlich geht es ihr um die Spuren, die dabei hinterlassen werden, denn die beiden Serien der Faltspuren und Reibspuren verweisen gleichermaßen darauf, dass durch den Knick, den Abrieb Spuren auf dem Papier hinterlassen werden. Es ist ein filigranes, zartes Œuvre, das die gebürtige Schrambergerin seit den späten Siebzigern geschaffen hat, und es lädt sicherlich auch ein zum Innehalten und Nachdenken über die Perfektion der Natur.

Gleichzeitig wird in der neuen Ausstellung zu Gretel Haas-Gerber das Thema „Familienbande“ aufgegriffen, das die fünffache Mutter aus nächster Nähe künstlerisch betrachten konnte. Im Museum im Ritterhaus wurde zudem die Ausstellung „Offenburger Erinnerungsstücke“, die auf das Leben im Krieg und das Leiden der Zivilbevölkerung fokussiert, um eineinhalb Monate verlängert. -ChG

Flaig: bis 17.5., Haas-Gerber: bis Ende 2015, Städtische Galerie Offenburg; Erinnerungsstücke: bis 1.3., Museum im Ritterhaus

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