Die blaue Stunde

Kunst & Ausstellungen // Artikel vom 14.09.2013

So wird die Phase zwischen Dämmerung und Sonnenuntergang bezeichnet, aber auch jene Zeitspanne, wenn es morgens wieder hell wird.

Mit dieser Übergangssituation setzt sich Hermann Weber in seinen neuen Arbeiten auseinander, ob im Zyklus gleichen Namens oder in seinen anderen beiden neuen Serien, die Schrade ebenfalls zeigt. Es sind mystische, fast magische Bilder, in die der in Halle an der Kunstakademie lehrende Weber den Betrachter hineinzieht, bei denen die Natur eine wichtige, wenn nicht die Hauptrolle spielt: Mal ist sie nur Hintergrundfolie, mal dient sie als Verweis auf die Traditionen anderer Völker oder ist Hinweis darauf, wie sehr wir mit ihr Raubbau betreiben.

In seinen Serien (vor allem in „Lost Paradise“) wirken die Menschen, die aus anderen Zeiten und Kulturen zu stammen scheinen, vielleicht auch deshalb oft wie Fremdkörper, hineingesetzt in eine Landschaft, die Düsterkeit, neblige Kälte und eine gewisse Hoffnungslosigkeit ausstrahlt, bei der Mensch und Natur sich ganz offensichtlich weit voneinander entfernt haben. Ob in seinen Arbeiten in Mischtechnik mit Collage oder in Aquarell, stets sind Tiere Botschafter seines Plädoyers, der Natur, der Umwelt mehr Respekt entgegenzubringen.

Und gerade „Die blaue Stunde“ transportiert das Ungewisse, das dieser transitorische Zustand ebenfalls beinhaltet, ist durch die blauen Nebelschwaden unwirklich, hat aber auch magische Anziehungskraft. Dagegen steht bei seiner Landschaftsserie zumeist eine träumerisch-poetische Komponente im Vordergrund. –ChG

Eröffnung: Sa, 14.9., 16 Uhr, bis 19.10., Galerie Schrade, Karlsruhe

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