Das ewige Leben

Kunst & Ausstellungen // Artikel vom 11.02.2008

Man braucht schon starke Nerven für die weltweit größte Mumienausstellung in den Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim.

Die ausgehöhlten Schädel sind eine Sache, aber auch der tätowierte Maori-Kopf oder das Glasauge starren den Betrachter unverhohlen kalt an.

Nicht nur mumifizierte Menschen, auch das Skelett eines Brüllaffen ist zu bestaunen. Der weckte seine ehemaligen Mitbewohner in den Morgenstunden mit gigantischem Geschrei, wurde aufrecht mumifiziert und mit Federn geschmückt. Fast süß wirkt dagegen ein Frettchen aus Teneriffa, dessen Körperbehaarung allerdings von Mottenlarven gefressen wurde.

Der „Traum vom ewigen Leben“ ist nicht nur die größte Ausstellung zum Thema Mumien und Mumifizierung, sondern auch die erste kultur- und naturgeschichtliche Gesamtschau. 70 Mumien von allen Kontinenten und aus einem Zeitraum von den Dinosauriern bis heute belegen, dass Mumifizierung ein welt- und zeitumspannendes Phänomen ist.

Die bandagierte Mumie eines hohen Priesters aus Ägypten mit kunstvollem Sarkophag ist ebenso zu begutachten wie die „Schwurhand“ Rudolfs von Schwaben oder Mumien aus Asien und Südamerika.

Multimediale Installationen erlauben Einblicke in die Lebens- und Leidensgeschichte der Menschen. Den Anstoß für diese Ausstellung gaben die während der Museumsumstrukturierung wiederentdeckten 19 Mumienobjekte, die bislang noch niemals ausgestellt waren. -ub    


Mumien – Der Traum vom ewigen Leben, Reiss-Engelhorn-Museen MA, Museum Zeughaus C5, bis 24.3.08
www.rem-mannheim.de

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