Curjel & Moser

Kunst & Ausstellungen // Artikel vom 13.05.2011

Das Karlsruher Architekturbüro Curjel & Moser prägte Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts nicht nur die Stadt.

Sondern wirkte von 1888 bis 1915 im gesamten Deutschen Reich, in Österreich und der deutschsprachigen Schweiz. Die Städtische Galerie setzt mit rund 600 Exponaten ihre mit den Ausstellungen zu Hermann Billing und Egon Eiermann begonnene Kooperation mit dem Südwestdeutschen Archiv für Architektur und Ingenieurbau (SAAI) fort.

Robert Curjel und Karl Moser entwarfen Privat- wie Geschäftshäuser und legten einen Schwerpunkt auf den protestantischen Kirchenbau. Mit der Karlsruher Christuskirche hatten Curjel & Moser ihren Durchbruch als Kirchenbauer, denn sie setzten in den Bauten vom Typus Predigtkirche die Diskussion um den „wahren protestantischen Kirchenbau“ in Architektur um.

Von der „Arts & Crafts“-Bewegung geprägt, bauten sie nicht nur die äußere Hülle, sondern entwarfen häufig genug dazu die wandfeste Ausstattung und zogen konsequent Künstler und Kunsthandwerker für das bewegliche Mobiliar hinzu. In der Ausstellung wird auf die Fülle der entstandenen Bauten mit Schaubildern, Plänen, historischen Fotos, aber auch mit Friesteilen, Statuen, Möbeln und Ausstattungsgegenständen geantwortet, die durch Aquarelle, Skizzen- und Tagebücher ergänzt werden.

So wird nicht nur die Arbeit eines der führenden Büros der Kaiserzeit nachgezeichnet, die Ausstellung lässt auch die Zeit um 1900 wieder auferstehen, in der nicht nur neue Lebens- und Wohnmodelle gesucht wurden, sondern auf der Suche nach dem Gesamtkunstwerk auch die Grenzen zwischen Architektur und den Bildenden Künsten neu ausgelotet und überschritten wurden. -ChG

bis 3.7., Städtische Galerie Karlsruhe

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