Rastatter Kinowinter

Nach dem modernen Märchen „Die Eleganz der Madame Michel“ (17.12.) über eine skurrile Concierge und andere Eigenbrödler sucht die junge Deutsch-Türkin Umay (Sibel Kekilli) samt Sohn Zuflucht bei den Eltern in Berlin; sie hat das Leben mit ihrem Ehemann in Istanbul nicht mehr ausgehalten. „Die Fremde“ (7.1.) und ihr Kampf um Selbstbestimmung in zwei Wertesystemen ist einer der Kandidaten aus Germany im Rennen um die „Oscar“-Nominierung als bester fremdsprachiger Film.

Eine Ehre, die Michael Hanekes „Das Weiße Band“ (28.1.) vergangenes Jahr bereits zuteil wurde. Hinter der zu Beginn des Ersten Weltkriegs angesiedelten „Deutschen Kindergeschichte“ steckt ein trügerisch ruhiger Horrorfilm über mysteriöse Unfälle, die sich immer mehr als Bestrafungen offenbaren.

Wie man „Academy Award“-Winner wird, zeigt zum Abschluss des „Kinowinters“ das musikdurchwehte japanische Melodram über einen arbeitslosen Cellisten, der im „Reisebüro“ Verstorbene auf die letzte Überfahrt schickt: „Nokan – Die Kunst des Ausklangs“ (4.2.). Filmbeginn ist jeweils um 20 Uhr; der 21.1. gehört dem Kurzfilm. -pat