INKA Stadtmagazin #173
Inka Ausgaben // Artikel vom 01.06.2023
Ende Mai stiegen die Temperaturen endlich etwas an, aber laut meinem Privatmeteorologen vom Rosenhof Schwanau sollen nur der Juli und September trocken werden.
Es kann aber auch anders kommen, dann wird es schwül-heiß und gewittrig. Der Pollenflug hat schwerste Ausmaße angenommen, wir nähern uns also dem, was wir von früher her als Sommer kannten. Aber es wird eben leider nix mehr so wie früher. Auch die Turmbergbahn nicht. Ein renommierter Gutachter wirft den VBK vor, das Projekt extrem schöngerechnet zu haben. Es soll 25 Mio. Euro kosten – und auch wenn die VBK eine „ausgelagerte“ städtische GmbH sind, ganz schön viel Geld. Denn schöngerechnet wurden vor allem die Einnahmen – bei den Ausgaben geht das nicht, sie steigen ja sowieso. Wie bei der U-Strab sind rund die Hälfte der BürgerInnen dagegen – und wie bei ersterer werden sie vermutlich von den schon angefallenen Planungskosten „überstimmt“.
Übrigens: Allein die Planung für die inzwischen auf Eis gelegt unterirdische Eventlocation soll 1,1 Mio. „verschlungen“ haben. Bei der U-Strab liegt ja immer noch kein Konzept oder Plan auf dem Tisch, woher die entstehenden Betriebskosten von angeblich rund 50 oder doch „nur“ 30 Mio. pro Jahr in Zukunft herkommen sollen. Mit Fernwärme- und Energie-Preissteigerungen ist auch das nicht zu schaffen. Die Stadtwerke tragen bekanntlich das VBK-Defizit alljährlich mit. Apropos U-Strab und „Genesis“: Den Lüpertz-Fans wie Stargast Gerhard Schröder nebst Gattin sind bei der Einweihung die braunen (Rost-)Flecken an den U-Bahn-Treppen sicher entgangen – sie fuhren ja Lift. Was die Lüpertz-Tafeln mit Rostflecken zu tun haben? Gegenfrage: Was haben 36 Porsche mit der Majolika zu tun? Spaß. Satire? Meinte ein Leser aus Rüppurr aus unserer „Tim und Struppi“-Story zur Tulpenstraße in der Mai-Ausgabe herauszulesen.
Das Presse- und Informationsamt der Stadt, kurz PIA, hat uns direkt zur Drucklegung unsere Fragen zur Teilsanierung der OB-Wohnstraße in Rüppurr beantwortet – und auf Rückfrage den Baubeginn von 2018 auf ’19 bis ’21 korrigiert: 2019 begannen die vorbereitenden Kanalarbeiten, Fertigstellung 2021. Mehr nach weiterer Recherche dann im Juli, der Fragenkatalog ist ansonsten unkommentiert nachzulesen in der Rubrik „Stadtleben“. Dort schreibt Florian Kaufmann auch von neuen Hochhausplanungen am Ettlinger Tor und zeigt an konkreten Beispielen, was das Haushaltsdefizit in der Kultur und bei den Schulen anrichtet.
Der überwiegende Teil dieser Juni-Ausgaben aber ist natürlich der Kultur und dem Kultursommer gewidmet. Wenn alle so ein Wetterglück haben wie die Frühstarter vom „Hook Up“-Festival im Mai, wird das ein fantastischer Open-Air-Sommer! Die „Schlossfestspiele“ in Ludwigsburg und Heidelberg, der „Kultursommer Germersheim“, „Das Fest“, „Zeltival“, „Watthalden-Festival“, „Maifeld Derby“, „Zeltfestival Rhein-Neckar“, „Calwer Klostersommer“, „Schlosspark Open“ in Pforzheim, das neue „Baden Baden lebt“, der „Theatersommer“ in Ötigheim, „Die 80er“ vor dem Schloss, „We Are The 90s“ sowie das „Šta ima“ auf dem Messplatz, die „Kulturbühne Karlsruhe“, das Gewerbehof-Fest vom Querfunk, das Sommerfest des Mikado sowie natürlich das ebenfalls viel im Freien stattfindende erste Jahresfest des Kunst- und Kulturzentrums Schauenburgstraße, das sich jetzt offiziell Kulturdose nennt, versprechen einen fulminanten Musik- und Theatersommer für viele Geschmäcker.
Und wie das „INKA Stadtmagazin“-Cover zeigt, gibt’s auch gute Kunst open air: Neben dem Skulpturengarten in Schweigen-Rechtenbach ist der ganze Ort, die Weingüter wie auch die Gastronomie künstlerisch unterwandert. Erwandern kann man sich die dortigen Weinberge auf deutscher wie französischer Seite beim „Grenzenlos Wein“-Fest auf dem Sonnenberg.
Wir wünschen allen einen schönen Start in den Frühsommer,
Roger Waltz, Patrick Wurster & das INKA-Team
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Kommentare
Kommentar von Rainer Geschke |
Guten Tag,
da haben Sie wohl etwas verwechselt:
Der KVV, also der Karlsruher Verkehrsverbund, betreibt nicht die Turmbergbahn und er will auch keine neue bauen.
Der KVV ist, wie der Name schon sagt, ein Verkehrsverbund, kein Verkehrsunternehmen.
Der KVV ist auch keine "ausgelagerte" städtische GmbH", siehe www.kvv.de/unternehmen/organisation/gesellschafter-aufsichtsrat-geschaeftsfuehrung.html:
"Seine Gesellschafter sind die Stadt- und Landkreise in der Region Karlsruhe. Dazu gehören die Stadt Karlsruhe, der Landkreis Karlsruhe, der Landkreis Rastatt, die Stadt Baden-Baden, der Landkreis Germersheim, die Stadt Landau und der Landkreis Südliche Weinstraße."
Im KVV sind zahlreiche bundeseigene, landeseigene, private und auch städtische Verkehrsunternehmen zusammengeschlossen.
Deren möglichen Defizite "tragen" nicht "alljährlich die Stadtwerke" der Stadt Karlsruhe.
Die haben mit der Turmbergbahn nichts zu tun, bis auf eines: die Verkehrsbetriebe Karlsruhe GmbH (VBK).
Rainer Geschke
Antwort von INKA Verlag
Hallo Herr Geschke,
danke für Ihr genaues Lesen, da hat sich in der Tat eine Unschärfe eingeschlichen – wobei sich an der Gesamtproblematik ja nichts ändert bzw. sich diese eher noch verschärft, wenn die ohnehin klammen VBK, deren Minus alljährlich von den Stadtwerken ausgeglichen wird, die 50 Mio. Euro aus eigener Kasse stemmen müssen. Wie haben das oben stehende Editorial korrigiert.
Viele Grüße
Roger Waltz, INKA-Verlagsleitung
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