INKA Stadtmagazin #169

Inka Ausgaben // Artikel vom 01.02.2023

Wir begrüßen im neuen Jahr als zusätzliche Kunsttexterinnen Sabine Adler und Stella Braasch, die Friedemann Dupelius, der weiter von Köln aus für uns schreibt, vor Ort flankieren.

Braasch, die u.a. Bildhauerei studierte, debütierte schon im Dezember mit einem vielgelobten Text zur BBK-„Neue Mitglieder“-Ausstellung und erstellt den monatlichen Kunstkalender. Adler ist als freie Kunsthistorikerin viel unterwegs in der Region – und in dieser Ausgabe erstmals mit ihrer eigenen Kunstkolumne vertreten. Neues auch von der energieintensiven Papier- und Druckerei-„Front“: Papier ist immerhin wieder besser verfügbar. Und die Preise von klassischem Bogenoffset und Rollenoffset nähern sich wieder an. Wir sind daher zu unserer alten Druckerei Nino in Neustadt zurückgekehrt. Auch arbeiten wir an einem neuen Veranstaltungskalender – online only. Die Inhalte der meisten sonst so kursierenden Kalender haben wir ohnehin zu 95 Prozent in Textbeiträgen erfasst; daher werden wir diese Dates nicht noch mal extra in den Printausgaben spiegeln.

Unsere beiden Cover sind der HfG und deren Abschlussveranstaltung der Feiern zum 30-jährigen Bestehen gewidmet. Zu dem zweitägigen Symposium „The Future Of Gestaltung“ ist ausdrücklich auch die Stadtgesellschaft eingeladen. Das „INKA Regio“-Cover zeigt international erfolgreiches Produktdesign, das an der HfG entstand. Denn die Hocker haben abgehoben und ihre Designer, das Studio Besau Marguerre, sind heute berühmt. Im Dezember wurde das Studio von der „Architectural Digest“ in die AD100 für 2023 aufgenommen und zählt damit zu den 100 weltweit wichtigsten Kreativbüros im Bereich Möbel/Interior. „Nanoo by Faserplast“ ist die Kollektion einer Schweizer Firma, die Glasfaserkunststoffe verarbeitet. Der Entwurf von Eva Marguerre war als Projekt dieser Firma unter Leitung von Prof. Stefan Diez 2008 entstanden. Das „INKA Stadt“-Cover zeigt ein süffisant-selbstironisches Motiv, nämlich Interieur der HfG, fotografiert von Michelle Mantel 2018. Betrachtet man den Schriftzug heute, kann er als gedankliches Gegenmodell zum „Wirken“ des Ende 2022 zum zweiten Mal mit 9:1 Stimmen abgewählten Rektors Jan Boelen interpretiert werden. Ihm schwebte offenbar vor, wenn überhaupt, dann Abschlussarbeiten oder Mailand-taugliche Superstarentwürfe von StudentInnen auszustellen.

Da dachte ich mal mit einem fast nur netten Editorial davonzukommen, aber: Arggg, da biegt mein Lieblingsthema um die Ecke, Architektur, in Gestalt eines FAZ-Artikels. Der renommierte Architekturkritiker Ulf Meyer lobt das Ausstellungsdesign der erfolgreichen Scheeren-Schau im ZKM, die zur Vernissage über 650 Gäste zählte. Das war es aber dann. Der FAZ-Artikel www.faz.net/aktuell/feuilleton/kunst-und-architektur/ole-scheeren-im-zkm-karlsruhe-18617961.html ist zwar nicht so heimatphilosophisch wie der legendäre „Unter Stadtniveau“-Artikel der FAZ von 2017. Damals ging die Stadt – so hörte man – gegen die Zeitung vor. Oder versuchte es. Jedenfalls darf man sich schon fragen, wer da mit wem was offen hat, zumal die SZ unlängst ein nettes Porträt über den Abschied des „Volltischlers“ Peter Weibel brachte, der seinen Schreibtisch zum Weltkulturerbe umdeklarierte. INKA-Autorin Sabine Adler war ebenfalls in der „Open Spaces“-Ausstellung und hat eine andere Sichtweise. Nachzulesen in ihrer neuen Kolumne „Durch Adlers Augen – Eindrücke aus der Kunstlandschaft“.

Wir wünschen allen einen guten Start ins neue Jahr

Roger Waltz & das INKA-Team

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