INKA #151

Inka Ausgaben // Artikel vom 10.10.2019

99 Prozent unserer Texte sind ja der Kultur gewidmet, wobei die Stadtpolitik viele Menschen umtreibt und nun auch das Thema „Aus von Peter Weibel“.

Beides kann man nicht voneinander trennen. Das Signal: Wer seine Meinung sagt, muss gehen. Sei er noch so erfolgreich über 20 Jahre lang mit allem für das ZKM und die Stadt im Einsatz. Das ewig lange Baubürgermeister-Vakuum nutzte der OB zum Großumbau der Stadt. Es entstand nicht von ungefähr der Eindruck großer Investorennähe bei gleichzeitiger Bürgerferne. In unserer Magazinzeitung Super INKA sprach ich von der Abwicklung der Karlsruher Bürgergesellschaft. Die ist in vollem Gange, der OB im Mentrup-21-Wahlkampfmodus, er gibt sogar Autogrammstunden.

Da ich unablässig darauf angesprochen werde: Ja, auch ich bin dem OB der „Zuhören Verbinden Gestalten“-Zeit auf den Leim gegangen. Er verantwortet unter SPD-Flagge knallharte Nachverdichtungspolitik. Es ist entsetzlich. Der neue Bebauungsplan am Hbf/Klosestr. führt dazu, dass ein Investor ein ganzes Wohngebiet lärmbedröhnen darf? Kein Kompromiss, keine Gnade auch im Sophien-Carrée. Mit im Boot der profitgierigen Investoren: Beide Kirchen und mitinstrumentalisiert die Grünen, die im Investorenjargon argumentieren, später (in 30 Jahren?) werde alles wieder okay sein. Das Gebiet ist offiziell als wichtige Durchlüftungsschneise ausgewiesen! Die Petitionen beim Land türmen sich. Am Anfang stand die Karl-Apotheke; der OB weigerte sich damals bekanntlich, die über 25.000 Stimmen für deren Verbleib offiziell entgegenzunehmen.

Ich entschuldige mich für diese Fehleinschätzung „auf den Knien meines Herzens“ (Zitat ­Peter Weibel).
Roger Waltz

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