Stockhausen zum 90.
Bühne & Klassik // Artikel vom 08.03.2018
Ende 2007 verstarb mit Karlheinz Stockhausen vielleicht der Inbegriff schlechthin für die „neuen Töne“ avantgardistischer Komposition.
Er war entscheidender Wegbereiter der elektronischen Musik, die er im Studio des WDR seit den 1950er Jahren komponierte. Folgerichtig kreuzten sich seine Wege auch mit dem Karlsruher ZKM, das den 90. Geburtstag des Komponisten mit einem Festival begeht. Gleich mehrfach dreht sich dieses um Stockhausens Mega-Oper „Licht“: Am Do, 8.3. wird das Aufführungs-Video von „Licht-Bilder“ – die dritte Szene des Riesenwerks – gezeigt. Stockhausen führte damals, 2004, selbst Klangregie, zur Musik kam eine visuelle Inszenierung aus dem Institut für Bildmedien des ZKM dazu (20 Uhr, ZKM-Kubus).
Das nächste Großprojekt war „Strahlen“, auch ein Teil aus „Licht, das am ZKM erst nach Stockhausens Tod fertig produziert wurde. Mit daran beteiligt waren übrigens auch die INKA-Mitarbeiter Friedemann Dupelius, der an der Herstellung einer Bibliothek aus Vibraphon-Klängen mitwirkte, und Kai Hanneken. Dessen Dokumentarfilm zur „Strahlen“-Produktion (ZKM/IMA; Wergo) ist frisch veröffentlicht. Er zeichnet den Entstehungsprozess des Werks nach und lässt die bei der Produktion Beteiligten wie den Vibraphonisten László Hudacsek, die Klangregisseurin und Stockhausen-Vertraute Kathinka Pasveer oder den Programmierer Götz Dipper zu Wort kommen.
Das Film-Screening schließt sich an die Aufführung der zehnkanaligen Elektronik-Version von „Strahlen“ (20 Uhr) im ZKM-Kubus an. Um 18 Uhr hält dort Prof. Dr. Rudolf Frisius einen Vortrag über das Werk. Weiter geht das Festival mit der Aufführung von Stockhausens „Poles“ für Flöten (Camilla Hoitenga), Modularsynthesizer, Kurzwellenradio, Piano (Taavi Kerikmäe) und Klangregie (Francesco Colasanto; Sa, 10.3., 20 Uhr, ZKM-Kubus).
Der Abschlusstag führt Stockhausens großdimensionales Denken nochmals vor Augen, wenn sich das SWR Sinfonieorchester im ZKM-Foyer in fünf Gruppen aufteilt, um „Mixitur“ 2003 aufzuführen – gemeinsam mit dem SWR Experimentalstudio, das die Klänge von Sinusgeneratoren und Ringmodulatoren beisteuert (So, 11.3., 20 Uhr). -fd
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