Staatstheater: 7. Sinfoniekonzert

Bühne & Klassik // Artikel vom 26.05.2024

Das 7. Sinfoniekonzert lässt Werke von Sibelius, Chin und Tschaikowski erklingen – alle mit dramatischer Note.

Die Nocturne aus der Suite „King Kristian II“ ist als zartes Zwischenspiel für das tragische Historiendrama komponiert, bei der die Geliebte des Königs dem Gift zum Opfer fällt. Jean Sibelius schrieb das zart schwebende Stück 1898 für das Werk seines Freundes Adolf Paul.

Das Cello Concerto von Unsuk Chin greift das Wechselspiel zwischen Text und Musik auf. Der erste Satz trägt den Titel „Aniri“, was im koreanischen Pansori-Theater die Erzählpassagen beschreibt, die mit den „Sori“, den Gesangspassagen, abwechseln. Das Konzert schöpft aus den vollen Möglichkeiten einer großen Besetzung und zeugt von Chins Fähigkeit, musikalische Ballungen mit luziden, fast transparenten Momenten zu balancieren. Und der Ehrenplatz fürs Cello im dritten Satz darf natürlich nicht fehlen!

Über seine Sinfonie Nr. 4 f-Moll schrieb Tschaikowski selbst die ausdrucksvollsten Worte, an seine Mäzenin und Brieffreundin Nadeschda von Meck: „Für unsere Sinfonie gibt es wohl ein Programm, das heißt, es ist die Möglichkeit vorhanden, ihren Inhalt in Worte zu fassen. Die Einleitung ist der Kern der ganzen Sinfonie. Der Hauptgedanke, der zuerst in den Trompeten und anschließend in den Hörnern auftritt, soll das Fatum ausdrücken, jene verhängnisvolle Macht, welche den Drang nach Glück hindert, ein Ziel zu erreichen, eine Macht, welche wie ein Damoklesschwert beständig über dem Haupte schwebt. Es bleibt nichts übrig, als sich diesem Fatum zu unterwerfen.“ -sb

So, 26.5., 11 Uhr; Mo, 27.5., 19.30 Uhr, Staatstheater, Karlsruhe

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