Schauspiel-Premieren im Staatstheater

Bühne & Klassik // Artikel vom 18.11.2011

Ein heutiger Blick auf Hebbels „Maria Magdalena“.

Das Frankfurter Ensemble Theaterperipherie inszeniert das Trauerspiel als authentisches Drama innerhalb einer Migrantenfamilie. Emotionen einerseits, moralische Konflikte und ein starrer Ehrenkodex andererseits gipfeln schließlich in einer menschlichen Tragödie (Premiere: Fr, 18.11., 20 Uhr, Studio). Schillers selten gespieltes Staatsdrama „Die Verschwörung des Fiesco zu Genua“ (Foto) zeigt menschliche Abgründe, Intrigen, Verwirrspiele, Größenwahn.

Inmitten großer politischer Wirren greift der junge Graf Fiesco zu verschiedenen „Masken der Macht“ und spielt alles und jeden gegeneinander aus. Aus Eigeninteresse oder im Interesse der Gemeinschaft? Vor allem dieser Frage versucht die Inszenierung von Felix Rothenhäusler beizukommen. (Premiere: Do, 24.11., 20 Uhr; auch 26.11., 19.30 Uhr; 30.11. + 2./7./14.12. jeweils 20 Uhr; Kleines Haus).

Lessings „Philotas“ bekommt in Karlsruhe ein Plus – und zwar nicht nur im Titel. Regisseur Gernot Grünewald lässt das Stück um den Königssohn, der in den Kampf zieht und prompt als Gefangener anstatt als Held endet, nicht unkommentiert. Während sich der Prinz von einer Wahnsinnstat in die nächste stürzt, nur um seinen eigenen falschen Idealen zu entsprechen, konfrontiert Grünewald Lessing mit Interviews, in denen er die heutige Realität deutscher Soldaten befragt. (Premiere: Sa, 10.12., 19.30 Uhr, Studio). -er

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