Premières 2014

Bühne & Klassik // Artikel vom 01.06.2014

Frisch, innovativ und kritisch ist das Festival für junge europäische Regisseure.

Seit seiner Gründung 2004 hat sich das Straßburger Theater-Festival „Premières“ zu einer wichtigen Plattform für junge Regisseure und deren erste Inszenierungen entwickelt. Im letzten Jahr fand es erstmalig in Karlsruhe statt, seither wechseln sich die beiden Städte als Austragungsort ab und mit der neunten Ausgabe kehrt das Festival wieder an seine Geburtsstätte jenseits des Rheins zurück.

Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit der drei Veranstalter (Théâtre National de Strasbourg, Badisches Staatstheater, Théâtre Le Maillon) hat erneut ein abwechslungsreiches Programm hervorgebracht: Theaterliebhaber dürfen sich auf neun Regisseure mit neun Handschriften und neun Themen freuen – von der Roman-Adaption über die politische Performance bis hin zu Oper und Tanz ist alles dabei. Die Teilnehmer kommen aus Ungarn, Polen, Lettland, Belgien, Italien und der Schweiz.

Deutschland wird durch die Gruppe Fux vertreten, die in ihrem Werk „Opa übt“ mit einer neuen Opernästhetik experimentiert, Frankreich durch Vilma Pitrinaïte und Thomas Pondevie, die mit dem Stück „En chaque homme, il y en a deux qui dansent“ eine Ballett-Schauspiel-Mixtur auf die Bühne bringen, in der zwei junge Menschen nach Luft zum Atmen und Leben ringen.

Besonders hervorzuheben wäre außerdem noch die Teilnahme von Dániel D. Kovács aus Ungarn, dessen Stück über Bespitzelung, Repression und Überwachung auf beklemmende Art und Weise politische Entgleisungen erlebbar macht. Mit seiner Einladung unterstützen die Macher von „Premières“ bewusst einen Künstler, in dessen Land kritisches Theater nicht mehr gefördert wird. Um die Aufführungen sowohl dem deutschen als auch dem französischen Publikum zugänglich zu machen, sind alle Produktionen zweisprachig übertitelt. -sab

Do-So, 5.-8.6., Théâtre National de Strasbourg, Le Maillon u.a.
www.festivalpremieres.eu

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