Ludwigsburger Schlossfestspiele 2024

Bühne & Klassik // Artikel vom 01.07.2024

Mit einem qualitativ hochstehenden und üppigen Programm gehen die letztmals von Intendant Jochen Sandig konzipierten „Schlossfestspiele“ auf die Zielgerade.

Nach dem Saisonhöhepunkt, dem „Monrepos“-Open Air, finden aber im August und September noch weitere Veranstaltungen auch in der erweiterten Region statt. Eine spezielle Produktion läutet den Juli ein: Zusammen mit dem Podium Esslingen steht ein verdichtetes Solo von Bachs „Johannes-Passion“ (30.6./3./7.7.) auf dem Programm. Elina Albach (Cembalo/Orgel) lädt mit Tenor Benedikt Kristjánsson und Philipp Lamprecht (Schlagwerk) zu einem interaktiven Singerlebnis ein. Dirigiert und angeleitet von dem isländischen Tenor Benedikt Kristjánsson kann das Publikum teils wie in alten Zeiten die Choräle mitsingen.

Eine Koproduktion mit der Staatsoper Stuttgart bildet der inszenierte Schubert-Liedzyklus „Die schöne Müllerin“ mit Mingjie Lei (Tenor) und Alan Hamilton (Klavier). Der Künstler Norbert Bisky inszeniert und stellt den Zyklus mit seinen Bildern in einen zeitgenössischen Kontext (So, 30.6., 19 Uhr; Mi, 3.7.+Sa, 6.7., 20 Uhr). Am Do, 4.7. gibt der französische Pianostar Alexandre Kantorow ein Konzert mit Werken von Brahms, Bartok, Rachmaninow und Franz Lizt.

Tags drauf gastiert in der Alten Kelter Bietigheim das Signum Saxophone Quartett mit eigenen Bearbeitungen von Werken von Piazolla, Haydn und Brahms. Der indische Meisterchoreograf Akram Khan tanzte einst als Junge die Rolle des Mowgli in einer indischen „Dschungelbuch“- Tanzproduktion und ist seitdem fasziniert von den tiefgründigen Weisheiten von Kiplings 1967 als Zeichentrickfilm zu generationenübergreifendem Ruhm gelangten „Dschungelbuch“. Die multimediale Choreografie mit Tanz, Musik und modernen Animationen führt immersiv in eine verlassene Großstadtwelt, in der wilde Tiere im Kampf um das Überleben Mowgli zum Verbündeten machen (Sa+So, 6.+7.7., ab zehn Jahren).

Highlight für alle Chorfans: Am Sa, 13.7. kommt es zu einem A-cappella-Gipfeltreffen, wenn das britische Octett Voces 8 auf das nicht minder berühmte Vokalensemble Chanticleer aus den USA trifft. Traditionell wird das „Kernprogramm“ der „Schlossfestspiele“ mit einem spektakulären Klassik-Open-Air samt Feuerwerk abgeschlossen. Das nach dem Schauplatz, dem Seeschloss Monrepos, benannte Open Air am Sa, 20.7., 20 Uhr, mit dem Orchester der „Schlossfestspiele“ – ursprünglich für 2020 angedacht – wird von Dirigentin Alondra de la Parra aus Mexiko musikalisch geleitet. Die Spezialistin für lateinamerikanische Musik hat u.a. Werke von Nino Rota, Zequinha De Abreu und Arturo Marquez dabei, die temperamentvoll in das spektakuläre Schlussfeuerwerk überleiten. -rw

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