Ludwigsburger Schlossfestspiele 2024

Bühne & Klassik // Artikel vom 01.06.2024

Gespickt mit großen internationalen Stars und Ensembles, Ikonen des Tanzes, Künstlerresidenzen und Neuentdeckungen ist die neue Saison der „Ludwigsburger Schlossfestspiele“.

Es ist die fünfte und letzte Spielzeit des „Fests der Künste, Demokratie und Nachhaltigkeit“ in der Intendanz von Jochen Sandig, der 45 verschiedene Produktionen mit insgesamt 54 Veranstaltungen präsentiert. Die Festspielzeit wird gerahmt von zwei Konzerten des Festspielorchesters: Ryan McAdams, der 2023 beim „Monrepos Open Air“ für großen Jubel sorgte, dirigiert am Sa, 1.6., 19 Uhr, das Eröffnungskonzert mit Berlioz’ „Symphonie fantastique“ und der deutschen Erstaufführung von Cassandra Millers Violakonzert „I Cannot Love Without Trembling“ mit Lawrence Power (Bratsche) als Solist.

Sasha Waltz & Guests zeigen „Beethoven 7“: Vor der fulminanten Choreografie zu Beethovens Sinfonie Nr. 7 in A-Dur (op. 92) erkundet die Compagnie tänzerisch Diego Nogueras elektronischen Klangraum „Freiheit/Extasis“ (Do+Fr, 6.+7.6., 20 Uhr). Als partizipatives Projekt findet außerdem Waltz’ „In C“ mit unterschiedlichen Workshops am Sa+So, 22.+23.6. statt.

Fazıl Say gestaltet als Residenzkünstler nicht nur ein Solokonzert (Sa, 8.6., 20 Uhr) mit Klaviersonaten von Scarlatti, Mozart und Beethoven sowie Eigenkompositionen, sondern am Tag zuvor (Fr, 7.6.) im Kunstzentrum Karlskaserne einen Doppelabend: Fazıl Say And Friends bringen um 19 Uhr Says türkischen Liederzyklus „Dünya Anne“ (Weltmutter) zur europäischen Erstaufführung; ab 22 Uhr folgt eine Late-Night mit Jazzimprovisationen.

Am So, 9.6., 19 Uhr, gastiert mit dem Oslo Philharmonic einer der größten jungen Stars der Klassikwelt: Dirigent und Cellist Klaus Mäkelä ist designierter Chefdirigent des Royal Concertgebouw Orchestra. Mit Daniel Lozakovich (Violine) als Solist steht Brahms auf dem Programm. Das französische Streichquartett Quatuor Ébène lässt in sein Klassikprogramm „Waves“ auch Jazz und elektronische Klänge des Musikers Xavier Tribolet einfließen, der live mitspielt (Do, 13.6., 20 Uhr). Auch das Rothko String Quartet erweitert sein Konzert: Die Schauspielerin Amelie Schmidt rezitiert aus dem Briefwechsel zwischen Ingeborg Bachmann und Max Frisch, das Quartett antwortet mit musikalischen Liebesäußerungen und Briefwechseln (Sa, 15.6., 20 Uhr).

Am So, 16.6. steigt dann unter freiem Himmel im Kunstzentrum Karlskaserne von 14 bis 22 Uhr das Jubiläumsfest zu „50 Jahre Hip-Hop“: Die Stuttgarter DJ-Größen wie DJ Friction (Foto rechts: Mika Vaisanen) und DJ 5ter Ton sowie DJ Emilio, Femdelic, DeeKay, Dogan und Luca bilden das Line-up des Tagesraves. Weitere Tipps für den Juni: Jazzpianist Michael Wollny präsentiert sein neues Album „Mondenkind“ (Do, 20.6., 20 Uhr). Zum Konzert des Minguet Quartetts gesellt sich mit Jens Peter Maintz ein weiterer Starcellist, um etwa Schuberts Streichquintett C-Dur sowie eine Schubert-Hommage des Finnen Kalevi Aho zu musizieren (Sa, 22.6., 20 Uhr).

Das Mahler Chamber Orchestra hat eine Künstlerresidenz: Am So, 23.6., 19 Uhr, spielt es unter der Leitung von Anja Bihlmaier ein romantisches Programm mit Brahms, Schumann und Louise Farrenc; Solist ist der große Geiger Renaud Capuçon. Drittes Gastorchester ist das Kammerorchester Basel, das mit der jungen Cellistin Anastasia Kobekina am Di, 25.6., 20 Uhr, in der Ev. Stadtkirche im Konzert „Venezia“ ungewöhnliche musikalische Blicke auf die Lagunenstadt wirft.

Mit Asmik Grigorian kommt ein großer internationaler Gesangsstar in den Ordenssaal: Die für ihre Salome, Rusalka oder Madama Butterfly auf der Opernbühne viel gefeierte Sopranistin singt Lieder von Tschaikowsky und Rachmaninow (Do, 27.6., 20 Uhr). Eine Koproduktion mit der Staatsoper Stuttgart bildet der inszenierte Schubert-Liedzyklus „Die schöne Müllerin“ mit Mingjie Lei (Tenor) und Alan Hamilton (Klavier). Der Künstler Norbert Bisky inszeniert und stellt den Zyklus mit seinen Bildern in einen zeitgenössischen Kontext (So, 30.6., 19 Uhr; Mi, 3.7., 20 Uhr; Sa, 6.7., 20 Uhr). -rw

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