Ludwigsburger Schlossfestspiele 2023
Bühne & Klassik // Artikel vom 06.07.2023
Bachs h-Moll-Messe ist zweifelsfrei ein Klassiker.
Doch wie kann man dieses fast 300 Jahre alte Werk in die Gegenwart übertragen? Cembalistin und Organistin Elina Albach hat die Messe für sieben InstrumentalistInnen und sechs Sänger reduziert. Angereichert mit Texten von Jürg Halter entsteht eine zeitgenössische theologische Reflexion, die mit poetischen Wechsel- und Antwortgesängen die Liturgie updatet (Do, 6.7., 20 Uhr, Friedenskirche). Mit zehn Fingern wandert Alexandre Kantorow auf dem Klavier umher. Sein Soloprogramm handelt von Wanderermotiven bei Brahms, Schubert und in den Schubert-Transkriptionen dessen Fans Franz Liszt (Sa, 8.7., 20 Uhr, Ordenssaal im Residenzschloss).
Die Klassikband Spark vereint Epochen und Stile. Mit Bach, Berio und den Beatles lässt sie drei Vertreter unterschiedlicher Provenienz in Bezug treten (So, 9.7., Bad Imnau, Fürstensaal). Eine Residenz bei den „Schlossfestspielen“ hat Bariton Benjamin Appl. Neben einem Meisterkurs und dem bereits ausverkauften „Winterreise“-Abend stellt sich der Sänger als Interpret ganz unterschiedlichen Liedguts in einem Konzert mit dem Lautenisten Thomas Dunford vor.
Einige Namen gefällig? Jown Dowland, Franz Schubert, Eric Clapton und sogar Reinhard Mey (Do, 13.7., 20 Uhr, Ordenssaal)! Das „Goldene Zeitalter“, in dem Spanien Weltmacht war und sich einen ganzen Kontinent ausbeuterisch gefügig machte, wird heute kritischer beleuchtet. Mit diesem Wissen im Hinterkopf präsentieren die Solisten des Collegium Vocale Gent Höhepunkte der polyphonen Kirchenmusik Spaniens aus dem 16. Jh. (Fr, 14.7., 20 Uhr, Ev. Stadtkirche).
Das Vision String Quartet denkt Streichquartett neu. Als Gast bringt es den Jazzgitarristen und Mikrotöner Mahan Mirarab mit. Stücke aus seinen Alben „Persian Side Of Jazz“ und „Say Your Most Beautiful Word“ treffen auf Kompositionen von Vision-Violinist Florian Willeitner (So, 16.7., 19 Uhr, Alte Kelter Bietigheim). Zum Ende ein Feuerwerk: Beim Open Air am Seeschloss Monrepos tanzt die Pyrotechnik zu beschwingten Klängen von Bernstein, Gershwin, Bizet, Piazzolla, de Falla und Ginastera, gespielt vom Orchester der Ludwigsburger Schlossfestspiele (Sa, 22.7., 20 Uhr). -fd
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