Konstantin Schmidt: „Schmidternacht. Listige Lieder“

Bühne & Klassik // Artikel vom 27.12.2010

„Schwärzer die Lieder nie klingen“?

Nach seinen vielbeklatschten Kreisler-Abenden hat der Karlsruher Musikkabarettist Konstantin Schmidt unter diesem Motto nun selbst komponiert und getextet: „Schmidternacht“ wortspielt sein aktuelles Programm, dessen „Listige Lieder“ (Yeotone/Bella Musica) als Orgelfabrik-Livemitschnitt erschienen sind.

Schmidt befehligt seine 88 schwarzweißen Mitspieler zu meist heiter-beschwingten Klavierläufen einmal quer über die gesamte Tastatur, um ihnen mit anfangs noch ganz harmlosen Versen unversehens komplett den Boden zu entziehen und sich kopfüber in die Abgründe des mitternachtsschwarzen Humors zu stürzen.

Ein bisschen politisch, ein bisschen bissig, ein bisschen abseitig und immer äußerst hintersinnig besingt Konstantin Schmidt den letzten Arbeitnehmer, wienert gekonnt über „Die Totengräberin“, erzählt, warum Omas Koffer verlassen an Gleis acht steht oder weshalb die Türkei dank Jochen aus Antalya im Jahre 2015 EU-Mitglied wird und lässt einen Straßenbahner im Anflug von selbstbestimmtem Fahren völlig neben der Spur durch Karlsruhe preschen – soll ja ab und zu mal vorkommen. Weil sich der Applaus auf Platte etwas mickrig ausnimmt, sei das „Bravo!“ an dieser Stelle nachgereicht. -pat

Mi, 29.12., 20.15 Uhr, Kabarett in der Orgelfabrik Durlach
www.schmidternacht.de

Zurück

Kommentare

Einen Kommentar schreiben

Bitte addieren Sie 4 und 5.

WEITERE BÜHNE & KLASSIK-ARTIKEL