King Kong

Bühne & Klassik // Artikel vom 11.04.2015

Was bleibt übrig, wenn ein Effekt-Feuerwerk von der Kino-Leinwand auf eine Theaterbühne portiert wird?

Alexandra Kamp, Jan Sosniok und Ronald Spiess sind ab April im Kammertheater in einer Live-Hörspiel-Version von „King Kong“ zu sehen – und zu hören. INKA hat Fragen an die Beteiligten gestellt.

INKA: Was ist für einen Schauspieler bei einem Live-Hörspiel anders?
Ingmar Otto (Regisseur und Intendant im Kammertheater): Es ist ja keine Seltenheit, dass innerhalb eines Theaterabends ein Darsteller gleich mehrere Rollen spielt. Bei dem Live-Hörspiel machen wir den Wahnsinn zur Methode. Hier werden Rollenwechsel auf die Spitze getrieben, was teilweise dazu führt, dass ein Darsteller mit sich selbst in verschiedenen Rollen spricht. Da wird keine Zeit für große Kostümwechsel bleiben, sondern vielmehr der starke Ausdruck der Mitwirkenden gefragt sein.

INKA: Mit „King Kong“ ging es maßgeblich mit den Spezialeffekten im Kino los. Was bleibt davon auf der Bühne übrig? Braucht es andere Tricks?
Jan Sosniok: Wir dürfen hier auf Spezialeffekte verzichten und übertragen die Spannung über unsere Stimmen und Geräusche. Auch Licht wird eine große Rolle spielen. Ich hoffe, dass wir es schaffen, damit die richtige Atmosphäre zu erzeugen, um dem Hörspiel eine ganz eigene Note zu geben und dem Film trotzdem gerecht zu werden.

INKA: Was kann „King Kong“ über unsere „echte Welt“ erzählen? Über die Faszination fürs Exotische? Oder die Angst vor dem Fremden?
Alexandra Kamp: Da gibt es Parallelen zu unserer Welt: Die Angst, die viele Menschen der Exotik einer nonkonformen Lebensform oder Religion gegenüber empfinden, und deren oft gewaltsame Reaktionen auf solche. Homophobie und Rassismus zum Beispiel sind Zivilisationskrankheiten, denen King Kong sich damals wie heute wie eine Metapher entgegenzustellen versucht. Leider zerbricht er daran. Im wahren Leben wünsche ich mir ein glückliches Ende. -fd

Premiere: Sa, 11.4., 20 Uhr, auch: So, 12.4., 18.30 Uhr, Öffentliche Probe am Fr, 10.4., 20 Uhr, jeweils Kammertheater, K2, Karlsruhe

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