Holocaust-Gedenkkonzerte im Staatstheater

Bühne & Klassik // Artikel vom 27.01.2020

Mit zwei Sonderkonzerten erinnert das Staatstheater an Opfer und Verfolgte des NS-Regimes anlässlich des 75. „Holocaust-Gedenktags“.

Im Mittelpunkt steht dabei ein Karlsruher Komponist, der neu entdeckt werden will: 1936 schrieb Richard Fuchs seine Kantate „Vom jüdischen Schicksal“, doch die Reichskulturkammer untersagte die Aufführung. Der promovierte Architekt Fuchs, dem kurz zuvor schon die Ausübung dieses Berufs verboten wurde, floh nach Neuseeland. Dank Badischer Staatskapelle und Bachchor (Dirigent: Dominic Limburg) erreicht die Kantate das Publikum am Di, 28.1., 19 Uhr, Großes Haus.

Flankiert wird sie von Musik, die sich entweder mit dem Judentum (Prokofjews Ouvertüre über hebräische Themen, Mendelssohn-Bartholdy) oder, ja: Fußball (Martinu, Schostakowitsch) verbinden lässt, denn Fuchs’ Bruder Gottfried war zusammen mit Julius Hirsch der erste deutsche Nationalspieler jüdischer Herkunft. Fuchs widmet das Staatstheater auch eine Ausstellung. Beim „Kammerkonzert Extra“ erklingen neben Musik von Fuchs Werke von Hans Krása und Gideon Klein, die im KZ Theresienstadt entstanden (Mo, 27.1., 20 Uhr, Kleines Haus). -fd

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