Harald Hurst & Gunzi Heil - „Staudamm für d’ Soß“

Bühne & Klassik // Artikel vom 06.03.2012

Ihre Auftritte sind musikliterarische „Eventle“!

Und deshalb ständig ausverkauft. So auch Ende 2009, als der Mundartdichter und sein kongenialer musikkabarettistischer Kompagnon bei ihrem Tollhaus-Termin die 15 Titel für die neue Livescheibe „Staudamm für d’ Soß“ (G. Braun Buchverlag) mitschneiden. Auch wer Harald Hursts Texte kennt und ihn mit Gunzi Heil schon des Öfteren auf der Bühne erlebt hat, wird an ihrer fünften gemeinsamen CD wieder seine helle Freude haben.

Zu amüsant sind schon die zwanglosen Zwischendurchplaudereien; scheinbar eben in den Sinn gekommene Anekdoten, etwa wie die beiden aus dem Barrique-Keller eines Kraichgau-Weinguts durch den Nebel auf die Bühne waten mussten, gehen nahtlos über in die Geschichten „Schad um de Wein“, „De Landsmann“, das mahnende „Bernd, bitte!“, Beobachtungen aus dem muffigen morgendlichen KVV-„Großraumwaage“, „Wär’s des für heut?“, der Happy-Sixty-Bescherungsmonolog „Mit leere Händ“ und das titelstiftende „Tinnitus“.

Beim „Große Baugedicht“ kriegt auch der Schwabe noch eins mit und Heil eine Steilvorlage für sein (hier nur akustisches) Handpuppenspiel „Äffle & Pferdle“. Der semmelblonde Allround-Unterhalter belustigt außerdem mit dem Märchen-100-Sekünder „Rotkäppchen“, der upgedateten KA-Hymne „Karlsruh (ich komm aus dir)“, der einen herrlich absurden U-Turn hinlegenden „Fahrschule“ und der grandios geklimperten Einkaufsfarce „Gemischtes Hackfleisch“. Die macht vielleicht nicht unbedingt Appetit auf Spaghetti Bolognese, dafür umso mehr auf den nächsten Badischen Doppelweck! -pat

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