Der Stripper

Bühne & Klassik // Artikel vom 15.06.2018

Seit Anfang Mai fallen im Kammertheater die Hüllen.

Ingmar Otto zeigt sein eigenes Stück „Der Stripper – eine Liebeskomödie mit Sixpack“, in dem sich nackte Haut und eine schwierige Liebesgeschichte vermischen. Für INKA gibt der Intendant Einblicke.

INKA: Für „Der Stripper“ verwandelt sich das Kammertheater in einen Nachtclub. Was war bei der Clubgestaltung wichtig?
Ingmar Otto: „Der Stripper“ spielt nicht nur auf der sündigen Reeperbahn, sondern muss für ganz verschiedene Schauplätze die richtige Atmosphäre bieten. Das war eine Herausforderung für den Bühnenbildner Florian Angerer, dem es aber gelungen ist, die Leute ganz dicht ans Geschehen ranzuholen, die Darsteller sind zum Greifen nah, da die Bühne mitten in den Saal gebaut wurde und die Leute rundherum sitzen – eine neue, spannende und sehr aufwendige Bühnenlösung im Kammertheater.


INKA: Wie kamen die Darsteller zu ihren Sixpacks?
Otto: Auf gesundem Wege, aber mit viel Schweiß und Disziplin. Die einen haben beides schon aufgebracht, bevor es das Rollenangebot für diese Produktion gab, die anderen waren schon weit im Vorfeld des Probenbeginns fleißig und haben mich sehr positiv überrascht. Aber die Entbehrung und Anstrengung findet natürlich kein Ende bis zur Deniere.

INKA: Wie viel „strip“ (ausziehen) und wie viel „tease“ („nur“ reizen) steckt im Stripper-Stück?
Otto: Strippen ist wie küssen! Denn bei jedem guten Kuss – sei es auf der Bühne, im Film oder vor der Haustür nach einem schönen Abend – ist das Aufregende und Anregende der Weg dahin und nicht die Schleckerei. So ist es auch beim Strip. Erwartungen werden geschürt, befriedigt und letztlich sind keine harten Fakten nötig, um die Fantasie zu befeuern.

INKA: Welche Rolle spielt die Liebe in dieser hautbetonten Show?
Otto: Keine Liebe ohne Ecken und Kanten, so auch in der Beziehung zwischen Johannes und Sissi, den beiden Protagonisten in „Der Stripper“. Sissis Liebe stößt an ihre Grenzen. Die Tatsache, dass mehrere tausend Frauen ihren Freund bereits nackt gesehen haben, raubt ihr den Verstand. In diesem speziellen Fall des Broterwerbes ist es ihr nicht möglich, Berufliches und Privates voneinander zu trennen und die Liebe bekommt einen Knacks. Ob es für Johannes ein Happy End auf der Reeperbahn oder mit seiner Freundin Zuhause gibt, ist live im Kammertheater zu erleben. -fd

Fr, 15.6., 19.30 Uhr; So, 17.6., 14+18 Uhr; Mi-Sa, 20.-23.6., 19.30 Uhr; So, 24.6., 18 Uhr; Mi-Sa, 27.-30.6., 19.30 Uhr; So, 1.7., 18 Uhr, Kammertheater, Karlsruhe

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