Bestmarken bei den 36. „Händel-Festpielen“

Bühne & Klassik // Artikel vom 05.03.2013

Mit einem neuen Besucher- und Einnahmenrekord gingen am Sonntag beim Hammerklavierabend von Andreas Staier und Christine Schornsheim die 36. „Händel-Festpiele“ zu Ende.

Mit über 15.000 Zuschauern besuchten mehr Menschen als jemals zuvor die beiden Opern-Produktionen und die Konzerte der Deutschen Händel-Solisten, der Badischen Staatskapelle, des Opernensembles und der Gastsolisten. Mehreinnahmen gegenüber dem Vorjahr: 11.000 Euro. Damit kann das Badische Staatstheater neben einem Besucher- auch einen Einnahmenrekord verzeichnen.

Dazu zählen wie im letzten Jahr der Generalintendanz Thorwald ebenso die Sinfoniekonzerte der Staatskapelle, die vom Originalklang-Experten Bruno Weil mit einem barocken Programm gestaltet wurden. In diesen Konzerten erklang auch ein Werk von heute, das Bezug nimmt auf ein Concerto grosso Händels.

Die Verbindung zwischen Barock und Moderne war Leitlinie der diesjährigen Festspiele. So wurde Händels Oratorium „Der Sieg von Zeit und Wahrheit“ mit seiner modernen Spiegelung in der Oper „Der Sieg von Schönheit und Täuschung“ gekoppelt; ein aufregender Abend, der für viele Diskussionen sorgte und von Richard Baker dirigiert und vom preisgekrönten englischen Regieteam Sam Brown und Annemarie Woods gestaltet wurde. Mit Konzerten im Konzerthaus, der Christuskirche, der Evangelischen Stadtkirche und dem Schloss Gottesaue bezogen die „Händel-Festpiele“ auch andere Spielorte in der Stadt ein.

Wieder aufgenommen wurden die Kinderoper „Dino und die Arche“ sowie die erfolgreiche Produktion der Händel-Oper „Alessandro“ mit Lawrence Zazzo, deren CD-Aufnahme unter der Leitung von Michael Form beste Kritiken bekam. Form löst die mit der Ehrenmitgliedschaft ausgezeichnete Christine Daxelhofer in der Künstlerischen Leitung der Internationalen Händel-Akademie ab. Mit 95 Prozent Auslastung war „Alessandro“ neben den Sinfoniekonzerten Spitzenreiter beim Publikumsbesuch.

Erstmals wurden auch zwei Kinderkonzerte ins Programm der Festspiele aufgenommen; ebenfalls zum ersten Mal fand in der Katholischen Stadtkirche St. Stephan ein Ökumenischer Festgottesdienst statt: Michael Hofstetter leitete eine Aufführung der Frühfassung des Händel-Oratoriums „Esther“. Er wird im nächsten Jahr die neue Opernproduktion „Riccardo Primo“ dirigieren. Diese Händel-Oper inszeniert der junge französische Barock-Spezialist Benjamin Lazar, der damit zum ersten Mal in Deutschland arbeitet. Sein Team entwickelt ein Bühnenbild mit Kerzenlicht und Kostümen, die barocke Vorbilder aufnehmen.

Karten für die Premiere am 21.2.2014 sind bereits im Vorverkauf, ebenso die Oper „Rinaldo“ mit Marionetten am 1.3.2014 und das Konzert der Lautten Compagney Berlin am 28.2.2014. -ps/pat

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