41. Heidelberger Stückemarkt

Bühne & Klassik // Artikel vom 26.04.2024

Als eines der renommiertesten Theaterfestivals im deutschsprachigen Raum bietet der „Stückemarkt“ einen Überblick zu den jüngsten Entwicklungen und das Spektrum an Formen, Erzählweisen und thematischen Setzungen in der zeitgenössischen deutschsprachigen Dramatik.

Eröffnen wird der mit dem „AutorInnenpreis“ 2023 ausgezeichnete Theatertext „Blaupause“ (Fr, 26.4., 20 Uhr, ausverkauft) von Leonie Lorena Wyss, das als Uraufführung anrührend-komisch und sprachstark eine queere Coming-of-Age-Geschichte erzählt. Aus den 100 Einsendungen für den „AutorInnenpreis“ 2024 hat das „Stückemarkt“-Team Texte von Anaïs Clerc, Arad Dabiri, der Frankfurter Hauptschule, Julie Guigonis, Lars Werner und Leonie Ziem nominiert, die im Rennen um die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung vorstellig werden (Fr+Sa, 27.+28.4., 13.30-18 Uhr). Zum vierten Mal vergeben wird der „SWR2 Hörspielpreis“ als jüngster Wettbewerb: Seine Uraufführung feiert dabei die 2023 ausgezeichnete „Doppeltreppe zum Wald“ von Lamin Leroy Gibba (Fr, 27.4., 23.03 Uhr).

Für den mit einer Einladung zu den „AutorInnentheatertagen“ am Deutschen Theater Berlin verbundenen „Nachspielpreis“ nominiert sind Ewe Benbeneks „Tragödienbastard“ (Mi, 1.5., 18.30 Uhr), „Bomb“ (Do, 2.5., 18.30 Uhr) von Maya Arad Yasur, am Theater Lübeck nachgespielt, und die am Landestheater Linz entstandene Inszenierung von Raphaela Bardutzkys „Fischer Fritz“ (Fr, 3.5., 18 Uhr). Im Wettbewerb um den „Jugendstückepreis“ ist das am Theater Bielefeld uraufgeführte „Else (Someone)“ (Mo, 29.4., 11 Uhr) von Carina Sophie Eberle nach Arthur Schnitzler. Vom Düsseldorfer Schauspielhaus kommt das Tanz- und Theaterspektakel „Time To Shine“ (Di, 30.4., 11 Uhr) für Hörende, Schwerhörige und Taube von Takao Baba und Ensemble. Gender- und identitätsbefasst ist „Erik/a“ (Fr, 3.5., 11 Uhr) von Theresa Seraphin, mit dem die Schauburg München antritt.

Das Gewinnerstück des „Mülheimer Kinder-Stücke-Preises“ 2023 stammt vom „Stückemarkt“-Gastgeber selbst: „Das Märchen von der kleinen Meerjungfrau“ (Do, 2.5., 11 Uhr) von Roland Schimmelpfennig sehr frei nach Hans Christian Andersen wurde am Theater und Orchester Heidelberg uraufgeführt. Dann rückt der „Stückemarkt“ das georgische Theaterschaffen in den Fokus: In den Lesungen des „Internationalen AutorInnenwettbewerbs“ werden drei neue, eigens übersetzte Stücke von Davit Khorbaladze, Marita Liparteliani und Alex Chigvinadze vorgestellt (Sa, 4.5., 13.30 Uhr). Mit dem Royal District Theatre, das die Antikenbearbeitung „Medea S01 E06“ (4.5., 20.30 Uhr) von Paata Tsikolia zeigt, ist das wichtigste Theater für neue Dramatik aus Tbilisi zu Gast. Dazu versammelt der „Stückemarkt“ wieder eine Vielzahl an Uraufführungen aus dem gesamten deutschsprachigen Raum – von „My Private Jesus“ (Sa, 27.4., 20.30 Uhr) bis zur „Hundekot-Attacke“ (So, 28.4., 18 Uhr) sowie Schimmelpfennigs als Festivalfinale mit anschließender Preisverleihung angesetzten Antikenüberschreibung „Anthropolis II: Laios“ (So, 5.5., 19 Uhr).

Wie 2023 wird das Festival von einem kostenlosen Rahmenprogramm mit Konzerten, Performances und Mitmachaktionen auf dem Theaterplatz flankiert. -pat

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