Phoebe Müller - „Gejagte“

Bildung & Wissen // Artikel vom 13.12.2012

Was sollen 50 Grau-Schattierungen oder ein Haus voller Löcher, denn sieh: Das Gute liegt so nah.

Die Gute, das ist die Karlsruher Autorin Phoebe Müller, die jetzt mit „Gejagte“ (Konkursbuch Verlag) ein ziemliches Meisterwerk des Genres geschrieben hat. Neben den erotischen Klassikern von de Sade und ein paar wenigen anderen Werken hat „Gejagte“ das Recht, nach der Lektüre im Regal zu überleben.

Dafür gibt es genügend Gründe: Es ist keinesfalls die in gewissen Kreisen so beliebte „Einhandliteratur“, sondern eine zugegeben leicht überspitzte, aber gut nachvollziehbare Entwicklung einer Frau, die alles hat, alle(s) bekommt, aber dennoch (oder deshalb) das berühmte Loch in sich spürt, den ultimativen Kick sucht. Und das auf allen erdenklichen Ebenen, auch auf allen Vieren. Irgendwann muss es dann auch daneben gehen – sie wird zur Jägerin und Gejagten. Szene ist die Karlsruher Weststadt und es gibt Menschen, Typen, die sich erkennen könnten.

Dabei ist Phoebe Müller nie denunzierend, anklagend oder gar verletzend, geschweige denn derb und bemüht. Klartext schreibt sie aber schon, und das sehr versiert. Erotik mit Kick und Amüsement – das sucht man sonst im Angebot meist vergebens. -hs

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