Mein liebes Tagebuch

Bildung & Wissen // Artikel vom 18.06.2008

Sie bekommen alles ab: Wut, Liebe, Trauer.

Sie wissen, was niemand sonst erfährt und sind meist nicht für die Öffentlichkeit bestimmt. Tagebüchern wird oft mehr anvertraut als dem besten Freund. Persönliche Statements finden sich derzeit auch im Museum für Literatur am Oberrhein. "Lebensspuren" heißt die sehenswerte Ausstellung, die Schockierendes und Trauriges ebenso offenbart wie alltägliche Erlebnisse.

Dicht beschrieben, meist handschriftlich, selten getippt, drängen sich die Zeilen und geben dem Leser der schmucken Tagebücher kleine Geheimnisse preis, vom Kriegsgeschehen, der Flucht oder Angst bis hin zu feministischen Bestrebungen. Es sind mal unbedeutende Details, mal kleine Bonmots, die sich hier ausbreiten. In Vitrinen oder Schubläden liegen sie verwahrt, laden zur ungestörten Lektüre.

Die Palette reicht von unbekannten Personen über die Tagebücher des ers­ten Bürgermeisters der badischen Residenz, Notizen von Viktor Scheffel und Lotte Paepcke bis hin zu Aufzeichnungen von Patrick Roth. Wer will, kann zudem noch im Karlsruher Stadtblog surfen, dem öffentlichen Internettagebuch.

Die Wanderausstellung "Lebensspuren" des Deutschen Tagebucharchivs Emmendingen in Zusammenarbeit mit dem Institut für Stadtgeschichte der Stadt Karlsruhe und dem Museum für Literatur am Oberrhein ist im Prinz-Max-Palais noch bis 10.8. zu sehen. -ub

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