Learntec 2015
Bildung & Wissen // Artikel vom 27.01.2015
Die 23. Ausgabe der „Internationalen Fachmesse und Kongress für das Lernen mit IT“ ist eröffnet.
Zahlreiche Besucher fanden sich zur „Learntec“- Eröffnungsveranstaltung im Trendforum ein, um die Begrüßung durch die Geschäftsführerin der Karlsruher Messe- und Kongress-GmbH, Britta Wirtz, und den Oberbürgermeister der Stadt Karlsruhe, Frank Mentrup, zu erleben. Beide hoben heraus, wie wichtig die Bereitschaft zur Aus- und Weiterbildung in allen Lebensphasen ist.
Während E-Learning in Unternehmen bereits seit Jahren erfolgreich für die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter eingesetzt wird, sind moderne Lernmethoden im Schulunterricht noch nicht sehr verbreitet. Doch auch an Schulen und Hochschulen wird es immer wichtiger, dass digitale Medien im Unterricht wie selbstverständlich genutzt werden, um die Grundlagen für ein lebenslanges Lernen mit IT zu schaffen.
Um dieser Entwicklung Vorschub zu leisten, wird zum zweiten Mal das Sonderformat „School@Learntec“ auf der Messe präsentiert; ein spezielles Angebot an Schulträger, Medienbeauftragte, Lehrer und kommunale Schulämter sich über die Integration von digitalen Medien in den Schulunterricht zu informieren. Anschließend wagte Sünne Eichler, Mitglied des „Learntec“-Kongresskomitees, im Bildungsorakel einen Blick auf die nahen und fernen Trends des E-Learnings: „In Zukunft wird die Entwicklung verstärkt auch auf Seiten der Lerner erfolgen. Das Lernen wird immer individueller auf den Lerner zugeschnitten. Inhalte werden dem jeweiligen Lernfortschritt des Lerners angepasst. Die Rollen von Lerner und Lehrer vermischen sich und werden nicht mehr klar abgrenzbar sein. Zudem werden die Lerneinheiten eher smaller und smarter. Es wird in Zukunft mehr mit Bewegtbild gelernt und Lerninhalte werden kreativer verpackt. Zudem werden die Lerninhalte leichter zugänglich sein. Lernen wird in Zukunft auf allen Kanälen geschehen.“
Ein weiterer Trend laut Eichler ist die Übertragung von Technologien des Consumer-Marketings in die Bildung. Als Beispiel zog sie das mobile Lernen und die Nutzung von Augmented Reality heran. In der anschließenden Keynote referierte Frau Prof. Marion Weissenberger-Eibl, Leiterin des Fraunhofer Instituts ISI (Karlsruhe), über „Innovationen – Herausforderungen und Chancen für die Gestaltung der Zukunft. Ihr Fazit für lautete: „Innovationsfähigkeit stimulieren – Chancen der Digitalisierung nutzen.“ Prof. Dr. Gunter Dueck, Vor-Denker und früherer Chief Technology Officer der IBM Deutschland, thematisierte in seinem Vortrag die Zukunft der Bildung. Er äußerte Zweifel daran, dass das, was Hochschulen und Schulen den Kindern heute an Ausbildung bieten, das sei, was sie für ihre Zukunft lernen sollten.
Am Nachmittag des Eröffnungstages wurden im Trendforum herausragende Leistungen der E-Learning-Anbieter ausgezeichnet. Der vom Bitkom ausgelobte „Deutsche E-Learningb Innovations- und Nachwuchs-Award“ (D-Elina) ist der einzige deutsche Innovationspreis, der junge Talente auszeichnet, die mit innovativen Ideen und unter Einsatz neuer Medien die vielfältigen Chancen für die Neugestaltung von Lernprozessen nutzen. Den Preis in der Kategorie „Campus“ erhielt das Projekt „Mobile Lehre Hohenheim – Lernorte“ der Universität Hohenheim. Das Projekt verknüpft digitale Informationen, wie Bilder, Videos und Tests mit realen Orten. In der Kategorie „Professional“ wurde die Lern-App-Software Q&A geehrt. Q&A ist ein schneller und einfacher Weg, um Lern-Apps für Unternehmen oder andere Organisationen zu erstellen. In der Kategorie „Start-ups“, die in diesem Jahr erstmals ausgelobt wurde, erhielt Amboss ein E-Learning-Programm für deutschsprachige Medizinstudenten und Ärzte, den Preis.
Beim Open Educational Resources Award (Opera), der in diesem Jahr erstmals vergeben wurde, wurden sechs Projekte durch die Preisjury nominiert, zwei davon wurden als Preisträger hervorgehoben. Der Opera ist der erste Preis für offene, frei zugängliche Bildungsbausteine wie Videos, Infografiken und Online-Lernmodule aus. Der Preis wurde unter maßgeblicher Beteiligung von Prof. Dr. Peter A. Henning, Mitglied des „Learntec“-Kongresskomitees, ins Leben gerufen. Die Auszeichnung im Segment „Beste Didaktik“ ging an das Projekt „Wissens:Werte Biodiversität“ von Jan Künzl (e-politik.de). Im Segment „Beste Technik“ geht der Preis an das Projekt „Digitale Zeitleiste: Kommunikations- und Massenmedien im 19. und 20. Jahrhundert“ von Dr. Christoph Pallaske von der Universität Köln.
Auch am Mi, 28.1. erwartet die Besucher ein ausgezeichnetes Programm rund um das Thema E-Learning: Ein besonderes Highlight wird die Podiumsdiskussion zwischen Jörg Klingbeil, Landesbeauftragter für den Datenschutz Baden-Württembergs, und Erika Mann, CEO Facebook Brüssel, die über das Lernen in sozialen Netzwerken diskutieren. -ps
Di-Do, 27.-29.1., Messe Karlsruhe
www.learntec.de
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