Im Dörfle – Geschichten aus der Altstadt

Bildung & Wissen // Artikel vom 13.03.2016

„Dieses Nest dient zu nichts, als den Plan der Stadt Karlsruhe ganz zu verderben und zu verunstalten“, lautete Ende des 18. Jahrhunderts das vernichtende Urteil in einem geografischen Lexikon über die Siedlung „Klein-Karlsruhe“.

Ursprünglich lebten hier die Handwerker und Lohnarbeiter, die nach 1715 die neue Residenz des Markgrafen aufgebaut hatten. Ohne Plan nur nach Bedarf entstand eine Ansiedlung mit eher dörflichem Charakter aus einfachen eingeschossigen Häusern, Steinbaracken und Bretterhütten, die erst 1812 eingemeindet wurde. Später prägten Gaststätten, Amüsierbetriebe und das Rotlichtviertel das Bild des „Dörfle“, das in den 70er und 80er Jahren in einem städtebaulichen Sanierungsblackout fast komplett plattgemacht wurde.

Die Literarische Gesellschaft präsentiert nun den sechsten Band der „Kleinen Karlsruher Bibliothek“ (13,90 Euro) mit Erzählungen und Gedichten aus der Karlsruher Altstadt von u.a. Kuno Bärenbold, Wolfgang Burger, Doris Lott, Regine Kress-Fricke, Rudolf Schlichter und Harald Hurst, Herausgeber ist Jürgen Oppermann (Cover: Bildausschnitt Rudolf Schlichter, „Tannhäuser“, um 1913).

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