Anton Ottmann – „Trauerjahr“

Bildung & Wissen // Artikel vom 16.06.2013

Für sein Psychogramm eines Trauernden musste Anton Ottmann nur in sich selbst hineinhorchen.

Denn vor über 30 Jahren erging es ihm wie dem Protagonisten seines Debütromans „Trauerjahr“ (Info Verlag, Lindemanns Bibliothek Band 184): Auch die Ehefrau des Wieslocher Buchhändlers Jürgen Berger ist früh an Krebs gestorben; die Konfrontation mit dem Tod wirft ihn völlig aus der Bahn. Taumelnd zwischen tiefster Verzweiflung und exzessivem Lebenshunger vernachlässigt der Enddreißiger Geschäft, Familie und sich selbst.

Erst eine neue Liebe vermag ihm langsam wieder Halt zu geben. Auch wenn Ottmann betont, keine Autobiografie verfasst zu haben, lässt gerade sein nüchterner Stil eindringlich mitfühlen. Und er belegt, dass man sich in der etappenweisen Bewältigung die Trauer auch nach so langer Zeit noch ein Stück weit von der Seele schreiben kann. -pat

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