25. Karlsruher Bücherschau
Bildung & Wissen // Artikel vom 16.11.2007
Dass es in Finnland viele Seen, daher mehr als viele Moskitos und vor allem ganz schnelle Jungs (Räikkönen und Häkkinen) gibt, das ist Allgemeingut. Ebenso wie das finnische Dampfbad oder die Sauna.
Biathlon vielleicht noch? Andere wissen um die Vielfalt der cineastischen Bewegungen in Finnland oder um Rockbands wie die Leningrad Cowboys. Und irgendeiner weiß auch, dass die Finnen eine Art Nordungarisch sprechen – oder umgekehrt?!? Finnland sonst? Ach ja: Pisa-Vorreiter. Und: Irgendein Handy-Hersteller soll ja auch von dort oben kommen… Alles Vorurteile? Ja und nein. Aber Literatur aus Finnland? Nöö, noch nie gelesen… Doch die gibt es tatsächlich. Bei genauerem Hinsehen.
Das ist jetzt bei der Karlsruher Bücherschau (vom 16.11. bis 9.12.) im stadtnahen Ableger des Regierungspräsidiums (früher: Landesgewerbeamt) leicht möglich. Finnland ist Gastland der Bücherschau und entsprechend breit vertreten. Da gibt es einiges zu entdecken, auch wenn man die „nord-ungarischen“ Eigennamen nicht unbedingt richtig ausspricht. Egal. Finnland ist eine literarische Reise wert.
Davon zeugt nicht nur der „Flüssige Freitag“ am 23. November (Motto: Maische gegen Moskitos), an dem es um die verzweifelte Suche nach einer Kneipe in Finnland und um die dabei erzielten Bierergebnisse geht (tatsächlich werden finnische mit badischen Bieren verglichen und Geschichten gelesen). Bei den „Flüssigen Freitagen“ geht es außerdem um Wein und Schokolade, eine Vergleichsprobe zwischen Baden und Württemberg (wie die ausgeht, kann sich jeder Weinkenner ausrechnen) und um eine flüssige Kriminacht. Da wird wohl Blut fließen.
Schwerpunktthema der Bücherschau ist „Fotografie“, und da haben Finnland und Baden-Württemberg einiges zu bieten. Dazu bietet die Bücherschau zum Jubiläum (die 25.) das übliche und erfolgreiche Programm: Das beginnt mit einer literarischen Führung auf dem Hansjakob-Weg, führt über Martin Walser und Iris Radisch oder Frank Goosen stracks zu Arno Geiger, Wladimir Kaminer (4.12.) und dem badischen Trio Hurst, Heil und Bärenbold (9.12.). Einer der vielen Höhepunkte ist garantiert auch der Auftritt des Schweizer Kabarettisten Franz Hohler (19.11.). Krimiabende gibt es eine ganze Reihe, und auch die Neuherausgabe der „Bibliothek von Babel“ von Borges mit wirklich phantastischer Literatur dürfte ihre Liebhaber finden.
Selbstverständlich bietet die Bücherschau reichlich Attraktionen für jede Altersgruppe. Die Veranstaltungen sind in diesem Jahr sehr viel weiter über die Stadt verstreut als gewohnt. Selbst der Jazzclub ist mit einer finnisch/deutschen Lesung mit Musik (Vlad Larkin und Giga Brunner, 1.12.) beteiligt. Es lohnt sich folglich der genaue Blick in das Programm. In den Büchern schmökern ist immer kostenlos, die meisten, aber nicht alle Extra-Veranstaltungen kosten Eintritt. Details unter www.buecherschau.de. -hs
16.11. bis 9.12., Regierungspräsidium Karlsruhe, Karl-Friedrich-Str. 17, tägl. von 10 bis 20 Uhr, außerdem Veranstaltungen an vielen Orten
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